Der deutsche Autor Finn-Ole Heinrich in Reykjavik

Der deutsche Autor Finn-Ole Heinrich wohnt in diesem Sommer für ein paar Wochen in Reykjavik. Hinter seinem Aufenthalt steht das Goethe-Institut in Kopenhagen, das jedes Jahr in Zusammenarbeit mit der UNESCO-Literaturstadt Reykjavik zwei deutschen Autoren die Möglichkeit bietet, sechs Wochen in der isländischen Hauptstadt zu verbringen, zu schreiben und zu recherchieren. Auf einer Blog-Seite berichten die Autoren über ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der kreativen Metropole.

Der deutsche Autor Finn-Ole Heinrich in Seltjarnarnes vor dem Leuchturm auf der Insel Grótta. ©Björn Kozempel, 2012-07-16_IMG_9175_00001
Der deutsche Autor Finn-Ole Heinrich in Seltjarnarnes vor dem Leuchturm auf der Insel Grótta.

Nachdem sich Anfang des Sommers der Romanautor Volker Altwasser in Reykjavik aufgehalten hatte, genießt nun Finn-Ole Heinrich den Sonnenschein in Reykjavik. Finn hat eigentlich Film studiert, aber mittlerweile zahlreiche Bücher herausgegeben, darunter Romane, Kinderbücher und Sammlungen von Kurzgeschichten. Zuletzt erschien im Jahr 2011 das Kinderbuch Frerk du Zwerg bei Bloomsbury, das für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde und im Herbst auf dem Internationalen Literaturfestival Berlin als Oper inszeniert wird. Björn Kozempel sprach mit Finn-Ole Heinrich über Reykjavík, Schlafbrillen und multiple Begabungen.

Du hast im vergangenen Jahr das Kinderbuch „Frerk, du Zwerg“ gemeinsam mit der isländischen Grafikerin Rán Flygenring herausgebracht. Können wir durch deinen Aufenthalt in Reykjavik auf ein neues spannendes Buchprojekt hoffen?
Ja! also, ich hoffe zumindest. und Rán hat auch gesagt, dass sie mitmacht. Die Chancen stehen also gut. ich hab den Text schon weitestgehend fertig, jetzt muss Rán natürlich erstmal ordentlich die Stifte schwingen, dann müssen wir sehen, ob das Ganze nicht nur uns, sondern auch dem Verlag gefällt. Ich bin da aber recht zuversichtlich.

Die hellen Sommernächte machen vielen Nicht-Isländern zu schaffen. Einige benutzen dicke, samtene Vorhänge und Schlafbrillen mit Goldspitze, andere schlafen gar nicht. Wie bekommt dir die immerwährende Helligkeit?
Ich hab fiese Schlafstörungen seit ich vierzehn bin. Bin also daran gewöhnt, mich hin und her zu wälzen und morgens hundemüde am Schreibtisch zu sitzen. Aber die Nächte, ja, sind hier schon noch eine Schippe schlafunfreundlicher. Allerdings finde ich die Geräuschkulisse in meinem Haus hier anstrengender als das Licht, das halte nämlich auch ich per Schlafbrille von meiner Netzhaut fern. Die Geräusche dringen aber durch meine Ohropax … Ansonsten find ichs erstaunlich, besonders und eine schöne Erfahrung: diese hellen Nächte. Das um-zwei-aus-dem-Club-treten-und-denken-es-sei-früher-Nachmittag. Der angetäuschte Sonnenuntergang, wenn die Sonne nur mal ganz kurz den Ozean streichelt. Das Pumpen der Pflanzen in diesem vielen Licht.

Seit der Frankfurter Buchmesse 2011 ist die deutsche Öffentlichkeit der vielseitigen und kreativen Autorenszene Islands gewahr geworden. Wie erlebst du das literarische Island?
So viel kann ich da leider nicht sagen. ich hab hier nicht mit anderen Autoren zu tun. ich lese sie hier jetzt auch nicht speziell, die schreiben ja auch auf Isländisch… und ich suche hier genauso wenig Austausch mit anderen Autoren wie in Deutschland. Interessant ist, dass so viele Leute hier schreiben, professionell und ausgesprochen hochwertig, aber neben fünf anderen Sachen, die sie auch noch machen. Diese geballte multiple Begabung, die lässt mich immer wieder staunen, auch wenn ich mittlerweile Erklärungen dafür zu haben meine: das ist eindrücklich und besonders. Ohne die isländische Literatur wirklich besonders zu kennen, kann ich Sjón sehr empfehlen. das ist ein Autor von Weltrang. (Oha! eine isländische Macke ist meines Erachtens, sich immer in Superlativen zu ergehen – siehste mal, was vier Wochen Island mit mir anstellen…)

Finn-Ole Heinrich im Reykjaviker Sommer, ©Björn Kozempel, 2012-07-16_IMG_9184_00003
Finn-Ole Heinrich im Reykjaviker Sommer

Gibt es für dich einen Ort in der Stadt, wo du dich gern aufhältst?
Der Laugavegur hat schon eine besondere Atmosphäre und ist sehr unterschiedlich zu den verschiedenen Tages- und Nachtzeiten, an den verschiedenen Wochentagen. tagsüber die Touristen, bei Sonnenschein die sonnensüchtigen, tendenziell bleichen Isländer, die spontan ihre Arbeit Arbeit sein lassen und sich in die Sonne werfen, um den knappen Sommer in ihre Haut aufzusaugen, die flanierenden, aufgebrezelten Chicks und Hipster, wenn es auf das Wochenende zugeht, die Besoffenen, Torkelnden, Kriechenden am Freitagabend, die kotzenden Teenager am Sonntagmorgen, kurz bevor die Straßenreinigung die Straße wieder für die deutschen Touristen in ihrer Funktionskleidung in den angemessenen Zustand verwandelt. Toller Ort jedenfalls, weil es immer was zu gucken gibt.
Ansonsten: wenn ich aus meiner Bude rauslaufe und ein bisschen an der Küste entlang stiefele, dann komme ich irgendwann an so einen verlassenen Zipfel mit Leuchtturm und hochaggressiven Küstenseeschwalben. Da ist es sehr schön, sehr ruhig und bei guten Wetter kann man sehr weit gucken.

Das Höfði-Haus

In Reykjavík gibt es nur recht wenige sehr alte Gebäude, daher zählt das Höfði Haus zu den architektonischen Schätzen der Stadt, den die Bewohner immer bewundert haben. Weltbekannt wurde das Haus, als hier 1986 die ersten Gespräche zu den Abrüstungsverhandlungen zwischen Gorbatschow und Reagan geführt wurden.

Tisch und Stühle an denen Michael Gorbatschow und Ronald Reagan das Ende des Kalten Krieges eingeläutet haben. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2008 03
Original-Tisch und -Stühle an denen Michael Gorbatschow und Ronald Reagan das Ende des Kalten Krieges eingeläutet haben.

Das markante weiße Gebäude  wurde 1909 errichtet. Es kam als Baupaket aus Norwegen und besteht aus einer Mischung verschiedener Bau- und Dekorationsstile. Zur damaligen Zeit war es eines der größten und elegantesten Häuser. Das Höfði-Haus wurde für den französischen Konsul Jean-Paul Brillouin errichtet. Der befand sich in Reykjavík, um den Fischern der französischen Flotte beizustehen. Der Konsul hielt es allerdings nicht allzu lange in dem unwirtlichen Land aus und so wurde das Haus weiterverkauft. Zu den bekanntesten späteren Bewohnern zählen der Dichter Einar Benediktsson sowie die Familie der bekannten Malerin Louisa Matthíasdóttir, die dort einen Teil ihrer Kindheit verbracht hat. Vom Haus aus hat man damals wie heute einen wunderschönen Blick auf die Berge in Reykjavíks Umgebung. Elemente dieser Landschaft tauchen hin und wieder auch in Matthíasdóttirs Werk auf.

In den 1940er Jahren war Höfði der Sitz des britischen Botschafters. Winston Churchill und Marlene Dietrich waren in dieser Zeit zu Gast hier. Der letzte britische Botschafter riet seiner Regierung das Haus zu verkaufen, denn er war der Meinung, dass ein Geist, den er die Weiße Lady nannte, im Haus sein Unwesen trieb. Er fand ihre Anwesenheit wohl zu nervenaufreibend, was ihn dazu verleitet hat, den einzigen bekannten diplomatischen Brief zu schreiben, bei dem es um einen Hausgeist geht. Offiziell hieß es, das Haus sei in einem schlechten Zustand.

Im Verhandlungszimmer hängt ein Gemälde der früheren Bewohnerin und Künsterin Louisa Matthíasdóttir. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz
Im Verhandlungszimmer hängt ein Gemälde der früheren Bewohnerin und Künsterin Louisa Matthíasdóttir.

1958 kam das Haus in den Besitz der Stadt und sollte abgerissen werden, da es sich zu diesem Zeitpunkt tatsächlich in einem desolaten Zustand befand Glücklicherweise konnte es jedoch gerettet werden, da es Architekten in der Stadt gab, die den Wert eines solchen Gebäudes zu schätzen wussten. Seit der Renovierung wird das Höfði-Haus für offizielle Empfänge der Stadt Reykjavík und für Staatsempfänge mit ausländischen Würdenträgern genutzt. Es ist daher für das Publikum nur in seltenen Ausnahmefällen zur Besichtigung geöffnet. Noch immer scheint das Haus nicht zur Ruhe zu kommen, denn es gibt noch eine zweite Legende, nach der das Haus auf einer alten Wikingergrabstätte steht. Anscheinend kommen diese Geister nicht zur Ruhe, denn es heißt, der Getränkeschrank hätte regelmäßig einen unerklärlichen Schwund zu verzeichnen.

Es ist nicht überliefert, ob sich Gorbatschow iund Reagan auch vor der Toilette im Untergeschoss zu Verhandlungen gegenübersaßen. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2008 03
Es ist nicht überliefert, ob sich Gorbatschow iund Reagan auch vor der Toilette im Untergeschoss zu Verhandlungen gegenübersaßen.

International bekannt geworden ist das Höfði Haus durch die Begegnung zwischen dem Generalsekretär der Sowjetunion Michael Gorbatschow und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Ronald Reagan, die hier, am geografischen Mittelpunkt diesseits und jenseits des eisernen Vorhangs, die ersten Schritte zu einer Annäherung und schließlich Beendigung des Kalten Krieges genommen haben. Obwohl es bei dem Gipfeltreffen zunächst den Anschein hatte, das dieser gescheitert war, war es wohl beiden Seiten letztendlich deutlich, dass in der Zukunft weitere Fortschritte erzielt werden konnten. In Island war und ist man jedenfalls sehr stolz darauf, dass das Ende des Kalten Krieges, und damit auch der Fall der Berliner Mauer, hier seinen Anfang nahm.

Die Skulptur mit den stilisierten Hochsitzpfähle „Öndvegissúlur“ von Sigurjón Ólafsson, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, IMG_5238__2009-07-13_16-17-22_aA
Die Skulptur mit den stilisierten Hochsitzpfähle „Öndvegissúlur“ von Sigurjón Ólafsson

Das Höfði-Haus steht an einer exponierten Stelle, denn der Blick auf das Gebäude ist nicht verbaut. Auf dem Platz vor dem Haus steht die Skulptur Öndvegissúlur von Sigurjón Ólafsson. Öndvegissúlur sind die Seitenstützen eines Hochsitzes, also des Platzes, an dem der Vorstand eines Haushalts saß. Für Reykjavík haben diese aber noch eine weitere Bedeutung. Der Geschichte zufolge warf Ingólfur Arnarson, als er die Küste Islands entlang fuhr, alter Wikingersitte entsprechend die beiden Seitenstützen seines Hochsitzes ins Wasser. Dort wo das Holz an Land getrieben wurde, gründete er seinen Hof und legte damit den Grundstein, für die Entwicklung der kleinen Siedlung, die später zur nördlichsten Hauptstadt der Welt heranreifen sollte.

Buchhandlung Mál og menning

Bücher haben einen hohen Stellenwert im Leben der Isländer, doch kommen die Besucher der Buchhandlung auch, um im Café Zeitschriften des Geschäfts zu lesen.

Für ein gutes Gespräch, zum online-Chatten oder Zeitschriften lesen ist das Café Súfistinn in der Buchhandlung Mál og menning ein beliebter Treffpunkt. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-07-22__MG_8276_00008
Für ein gutes Gespräch, zum online-Chatten oder Zeitschriften lesen ist das Café Súfistinn in der Buchhandlung Mál og menning ein beliebter Treffpunkt.

Es gehört sicher zu den eigenartigsten Gewohnheiten der Isländer die Zeitschriften einer Buchhandlung schon im Geschäft zu lesen. Tatsächlich kann man sich ein paar Zeitschriften auswählen und diese mit nach oben ins Café nehmen und lesen. Vom Café hat man an den Fensterplätzen eine schöne Aussicht auf die Haupteinkaufsstraße Laugavegur. Wer also immer auf dem Laufenden sein möchte, was in der Stadt passiert, behält von hier aus den Überblick. Das Café Súfistinn bietet eine große Auswahl an Tee und Kaffeegetränken, bekannt ist es aber auch für die Torten. Doch wer es weniger süß möchte, bekommt auch Wraps oder belegte Brote. Internetzugang gehört auch zum Buchladen und so ist das Café eine Mischung aus Freundinnentreffpunkt, ausgelagertem Büro oder Schmökerecke.

Das Haus in dem sich noch heute die Buchhandlung Mál og menning befindet, wurde bereits beim Bau als Buchhandlung konzipiert. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-07-22__MG_8287_00012
Das Haus in dem sich noch heute die Buchhandlung Mál og menning befindet, wurde bereits beim Bau als Buchhandlung konzipiert.

Der Buchladen ist eine Institution in Reykjavík. 1937 wurde der Verlag Mál og menning gegründet, der mit der sozialistischen Bewegung verbunden war. 1970 wurde dann für den Verlag ein Verlagshaus gebaut, das auch einen Buchladen haben sollte. Es ist somit der einzige Buchladen, der für diesen Zweck gebaut wurde. Seit er in Gebrauch genommen wurde, sind auch nur wenige Änderungen vorgenommen worden. Im ganzen Buchladen kann man sich Fotos aus verschiedenen Phasen des Buchhandels anschauen. Ein Geschäft das über vier Jahrzehnte an der gleichen Stelle zu finden ist, gräbt sich eben tief ins kollektive Gedächtnis ein und niemand könnte sich vorstellen, dass dort etwas anderes verkauft werden könnte.

Die Bücherregale auf der Galerie im Mál og Menning, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-07-22__MG_8272_00006
Die Bücherregale auf der Galerie im Mál og Menning

Beim Eingang im Erdgeschoss findet man gleich die Dinge, die für Touristen interessant sind, Souvenirs, Karten, Fotobücher über Island, Kartenmaterial, übersetzte Bücher, aber auch das gut ausgestattete Zeitschriftenregal. Einen halben Stock tiefer liegt die Abteilung für Bürobedarf, falls man Kugelschreiber, Klebstoff oder sonst etwas braucht.

Geht man nach oben kommt man erst in die isländische Abteilung, doch weiter oben auf der gleichen Ebene wie das Café gibt es jede Menge englische Bücher, Comics, Sachbücher zu allen Interessensgebieten und eine DVD-Abteilung.

Leicht gemacht wird der Besuch auch durch die großzügigen Öffnungszeiten bis spät in den Abend. Also kann man erst mal alle anderen Geschäfte abklappern und dann bleibt immer Zeit für einen Besuch im Buchladen.

Restaurant Jómfrúin

Fragt man in Reykjavík die Einheimischen nach ihren Lieblingsrestaurants dann haben garantiert die meisten das Restaurant Jómfrúin recht hoch auf ihrer Liste stehen. Kein Wunder also, dass dort zur Mittagszeit großer Andrang herrscht.

Reichlich belegte Brote und mehr in allerbester dänischer Tradition genießt man im Jómfrúin, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-07-22__MG_8384_00046
Reichlich belegte Brote und mehr in allerbester dänischer Tradition genießt man im Jómfrúin

Die Einrichtung kommt eher einfach daher, doch wenn die Gerichte auf den Tisch kommen, sieht man dass die Kreativität in die Smørrebrød fließt. Smørrebrød ist eine Spezialität der dänischen Küche und meint eigentlich schlicht Butterbrot. Einfach und schlicht ist allerdings gar nichts daran, denn das Brot wird üppig mit vielen köstlichen Zutaten belegt und kunstvoll garniert.

Jacob Jacobsson hat dieses Konzept aus Dänemark importiert, wo er im bekannten Kopenhagener Ida Davidsen Restaurant angestellt war und sich den Titel Smørrebrødsjomfru erarbeitet hat. Da vielen durch die Verbindungen mit Dänemark diese Köstlichkeiten geläufig waren, erwies sich diese Restaurantidee als sofortiger Hit. Das Restaurant ist beliebt bei Künstlern, Kulturschaffenden, Politikern und in der GLBT-Szene. Wer also bekannte Persönlichkeiten treffen will, ist hier auf jeden Fall richtig.

Im Jómfrúin kümmert sich noch der Chef persönlich. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-07-22__MG_8336_00036
Im Jómfrúin kümmert sich noch der Chef persönlich.

Sehr voll ist es natürlich zur Mittagszeit, denn Smørrebrød wird traditionell zu Mittag eingenommen. Doch hat das Restaurant Jómfrúin bis 18 Uhr geöffnet, so dass man in Ruhe einen späten Lunch oder ein frühes leichtes Abendessen einnehmen kann. Voll wird es auch am Wochenende. Dann rücken ganze Familienclans an, denn auf der reichlich bestückten Karte findet sich etwas für jeden Geschmack. Auch die Jazzkonzerte an den Samstagen im Juni und Juli locken viele Gäste auf die Terrasse hinter dem Restaurant. (Die Konzerte hört man im Übrigen auch prima von der Terrasse des Cafés in der Buchhandlung Eymundsson Austurstræti, falls man keinen Platz bekommen sollte.) Jómfrúin ist im Winter auch eine beliebte Adresse für die Firmenessen, die den ganzen Dezember über im Rahmen der Weihnachtsfeierlichkeiten stattfinden. Im Dezember geht ohne Reservierung fast gar nichts mehr.

Speisekarten gibt es auch auf Englisch – die Abbildungen machen die Wahl aber besonders einfach, oder eben genau nicht ... ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-07-22__MG_8348_00037
Speisekarten gibt es auch auf Englisch – die Abbildungen machen die Wahl aber besonders einfach, oder eben genau nicht …

Auf der Karte stehen 29 verschiedene Smørrebrød-Varianten. Die Basis bildet meist Roggenbrot mit Butter oder wenn es geschmacklich besser passt, Weißbrot mit Butter. Man findet hier Klassiker wie das Roast Beef Smørrebrød, das entweder mit knusprig frittierten Zwiebeln und Remouladensoße oder mit Dijonsenf, Kartoffelsalat und Schnittlauch serviert wird, oder Räucherlachs mit Rührei, Dill und Zitrone, ebenso wie Hühnchensalat oder die Krabbenpyramide mit einer isländischen Soße und Zitrone serviert wird. Frische isländische Zutaten wie Scholle (frittiert mit Remouladensoße, Räucherlachs, isländischem Kaviar, Krabben, Spargel und Zitrone), Lamm (gebraten mit Pilzen, Preiselbeeren, frittierter Petersilie und warme Soße) oder geräucherter Aal (mit Rührei, Tomaten und Schnittlauch) oder heiß geräucherte Forelle (Alfalfa, Zitrone und Dilldressing) werden täglich frisch zu verführerischen Delikatessen verarbeitet. Vegetarier finden drei verschiedene Gerichte auf der Karte.

Das Jómfrúin ist schon seit Jahren das angesagte Restaurant für den Mitagstisch. Am besten reservieren oder schon vor 12 Uhr den Magen knurren lassen. © Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-08-20__MG_6866_00043
Das Jómfrúin ist schon seit Jahren das angesagte Restaurant für den Mitagstisch. Am besten reservieren oder schon vor 12 Uhr den Magen knurren lassen.

Weil es schade ist, dass man sich auf eine Sache beschränken muss, kann man auch halbe Portionen bestellen und so zwei oder drei Sorten kombinieren. Die Luxusplatte bietet eine Auswahl von sieben Varianten. Die Portionen bilden eine leichte Mahlzeit, wenn man großen Hunger hat, dann braucht es sicher etwas mehr. Traditionell gehört ein Schnaps zum Smørrebrød und so gibt es im Restaurant auch eine reiche Auswahl davon.

Verschiedene Torten wie Schokoladentorte, Apfelkuchen, Käsekuchen mit Himbeeren oder Blaubeeren versüßen den Abschluss einer gelungenen Mittagspause.

Gratis Konzert Of Monsters and Men, Ferienspaß und Sommerstraßen

Das Wetter ist bisher eines der größten Geschenke dieses Sommers, denn seit Wochen herrscht hier stabiles, schönes Wetter, das nur ab und zu von einem Regentag unterbrochen wird. Mit dem Beginn des Monats Juli hat sich erst recht Sommerstimmung breit gemacht in der Stadt. Viele Leute haben jetzt Urlaub und es herrscht eine entspannte Atmosphäre.

Natürlich freuen sich an diesen Tagen die üblichen Verdächtigen wie der Botanische Garten, der Streichelzoo, das Strandbad, die Schwimmbäder oder die Insel Viðey über die vielen Gäste. Doch auch die Innenstadt hat einiges zu bieten.

Der untere Teil von Skólavörðustígur und Laugavegur sind für den Verkehr gesperrt und werden nun Sommerstraßen genannt. Nicht parkende Autos bestimmen das Bild, sondern Gäste, die entspannt durch die Straßen bummeln. Auch Austurvöllur, Austurstræti, der Platz vor der Reykjavíker Touristeninformation in der Aðalstræti und der kleine Platz beim Denkmal von Skúli Magnússon sind zu Ferienplätzen umgestaltet. Cafés und Geschäfte stellen Stühle und Tische nach draußen, Liegestühle, Hängematten und Spielsachen laden Kinder und Erwachsene ein zu verweilen, sich auszuruhen, die Sonne zu genießen. Es herrscht ein südliches Flair in der Stadt.

Viele kulturelle Einrichtungen bieten ein besonderes Programm, das den Sommerspaß erhöht.

Gratis Konzert Of Monsters and Men

Sicherlich einer der Höhepunkte in diesem Sommer, wird es doch das einzige Konzert der neuen Kultband sein. Das Konzert wird vom Radiosender Bylgjan live aus dem Park übertragen.
Samstag, 7.7.12, 18 Uhr Hljómskálagarðurinn (der kleine Park beim kleineren Tjörnin-Teich)

Sommerkonzerte im Sigurjón Ólafsson Museum

Seit Jahren erfreuen sich die Sommerkonzerte des Museums großer Beliebtheit. Geboten wird von Juli bis Anfang September ein gemischtes Programm: Instrumentalaufführungen, Gesang, von Klassik über traditionelles Liedgut bis hin zu Kurt Weill oder Gershwin. Das Café des Museums mit dem schönen Blick aufs Meer ist nach den Konzerten geöffnet.

dienstags, 20.30 Uhr, bis einschließlich 4.9.12, 2000 ISK, Laugarnestangi 70

Auf der Fährte von Kriminellen

Die Stadtbibliothek bietet im Juli und August einmal pro Woche unter dem Namen “Reykjavík Criminally” kostenlose, englische Führungen zu Orten in der Stadt an, die in der Krimiliteratur eine Rolle spielen. Die Führungen stehen seit Jahren auf dem Programm und finden im Rahmen der Literaturhauptstadt Reykjavík statt.

donnerstags 17 Uhr, Juli und August, Startpunkt Stadtbibliothek Grófarhús, Tryggvagata 15

Picknick und Picknickkonzerte

Das Norræna Húsið bietet im Sommer nicht nur englische Führungen mit dem finnischen Stararchitekten Alvar Aalto (naja also einem Schauspieler, der dessen Platz einnimmt), sondern man hat sich dort auch die Idee ausgedacht, dass Gäste Picknickkörbe zusammenstellen lassen können, mit denen man sich dann in der neu gestalteten Umgebung um das Norræna Hús oder im Gewächshaus niederlassen kann. An den Donnerstagen im Juli und August finden jeweils um 16.30 Uhr Sommerkonzerte Pikknikk Tónleikar im Gewächshaus statt, dann kann man es sich auch noch bei guter Musik schmecken lassen.

Picknickkörbe täglich von 12–17 Uhr (Preis je nach Füllung), Konzerte donnerstags 16.30 Uhr Juli und August, Sturlugata 5

 Kreative Sommergruppen des Hitt Húsið

Hitt Húsið ist ein Kulturzentrum für Jugendliche (im gleichen Gebäude wie die Hauptpost). Viele der Jugendlichen, die an den Sommeraktivitäten teilnehmen sind Studenten an der Kunsthochschule und den Sommer über tauchen die jungen Künstler in der ganzen Innenstadt auf. Street Art, Theater, Musikaufführungen, Tanz, Performances. Das Programm ist überraschend, bunt und vielfältig. Die Kreativität der jungen Leute beweist, wie sehr es sich auszahlt, dass in Island viel Geld in Musik- und Kunstunterricht gesteckt wird.

Orgelsommer in der Hallgrímskirkja

Die Konzertorgel der Kirche ist die größte Islands und dass diese so richtig zum Einsatz kommt, machen die Organisatoren des Orgelsommers auch in diesem Jahr wieder mit einem vielfältigen Programm nationaler und internationaler Gäste ihre Aufwartung.

Mittagskonzerte Schola Cantorum in der Hallgrímskirkja

Der Kammerchor der Kirche lädt bis 12. September jeden Mittwoch (7.9. Freitag statt Mittwoch) ein zu einem Mittagskonzert von 12–12.30 Uhr. Das Repertoire des Chores, der aus 12 professionellen Sängern besteht, reicht von Renaissance Musik über Barock Musik bis hin zu zeitgenössischer Musik. 1500 ISK

Gleðilegt sumar!

Restaurant Fiskfélagið – Fish Company

Unter der Brücke neben dem Eingang zur Stadtinformation Reykjavíks betritt man das Restaurant Fiskfélagið, wo man auf eine besondere, kulinarische Reise um die Welt eingeladen wird.

Lunch auf der Terasse des Restaurants Fiskfélagið, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-06-28__MG_6493_00002
Lunch auf der Terasse des Restaurants Fiskfélagið

Bei gutem Wetter hat man bereits vor dem Eingang die Gelegenheit, draußen zu essen, denn die tief liegende Terrasse ist gut vor Wind geschützt. Eine kleine Brücke führt über einen Wassergraben, in den viele Leute Münzen geworfen haben. Doch ist nicht wirklich erwiesen, ob dies tatsächlich dazu führt, dass man wieder in die Stadt zurückkommen wird.

Das Restaurant selbst ist dunkel gehalten. Die Außenwände bestehen aus dicken, Burgmauern gleichenden Steinmauern. Im Innenraum sind die Steine unbearbeitet und bilden zusammen mit dem dunklen Fussboden eine gedämpfte Atmosphäre. Diese wird zudem verstärkt durch die schwarzen Tische und Stühle, an denen 2–10 Personen Platz nehmen können. Man kann also auch mit einer Gruppe an einem Tisch sitzen. Die einzelnen Tische werden von Kupferlampen erleuchtet. Auch Kerzen und die Verwendung von viel Holz tragen zu einer gemütlichen Ausstrahlung bei.

Im Fiskfélagið lässt sichs gutgehen, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-06-28__MG_6544_00022
Im Fiskfélagið lässt sich's gut sein.

Die Menükarte ist als eine Reise um die Welt gestaltet. Der frische Fisch und das frische Fleisch für alle Gerichte kommen aus Island, durch Kräuter und Gewürze aus aller Welt werden sie zu einer Reise um die Welt umgeformt.

Man kann einzelne Gerichte der Karte bestellen, die von verschiedenen Ländern der Welt inspiriert sind. Zu den beliebtesten Gerichten des Restaurants gehören Sushi und Sashimi. Lachs, Wels, Kabeljau, Seeteufel, Hummer oder Muscheln bilden die Basis für die unterschiedlichen Fischgerichte, die, wie der Name Fiskfélagið bereits vermuten lässt, den größten Teil der Karte ausmachen. Doch sind auch interessante Kreationen aus Lamm-, Rind- und Schweinefleisch auf der Karte zu finden. Schokoladentorte, Erdbeermousse, Möhrentorte oder Tiramisu, die allesamt auf spannende Art und Weise angerichtet werden, bilden die Auswahl der Dessertkarte.

Genüssliches Hauptgericht im Fiskfélagið: Ganralen und Hummersalat mit geraspeltem Käse, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-06-28__MG_6519_00013
Genussreiches Hauptgericht im Fiskfélagið: Garnelen und Hummersalat mit geraspeltem Käse

Neben einzelnen Gerichten kann man aber auch ein Menü bestellen, bei dem die Köche des Fiskfélagið verschiedene Gänge zusammenstellen, die allen Gästen an einem Tisch serviert werden. Ein etwas kleineres Menü legt eine Reise um Island zurück und stellt die besten Seiten des Landes ins Scheinwerferlicht. Da das Restaurant sehr beliebt ist, weil es seit Jahren gute Qualität liefert, ist es ratsam für ein Abendessen vorab zu reservieren.

Das etwas andere Gästebuch im Fiskf'elagið: Die Wand am Ein- und Ausgang ist für die Grüße und Meinungen der Gäste da. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-06-28__MG_6550_00026
Das etwas andere Gästebuch im Fiskfélagið: Die Wand am Ein- und Ausgang ist für die Grüße und Meinungen der Gäste da.

Zur Mittagszeit steht eine kleinere Menükarte zur Auswahl. Die Gerichte sind leichter, Salate mit Geflügel oder reichlich belegt mit Hummer und Garnelen, Sushi, Fischsuppe und verschiedene Fischteller. Auch eine kleine Auswahl an Dessertköstlichkeiten werden dem Gast geboten. Zusätzlich stehen ein Tagesgericht aus Fisch, sowie ein Tagesmenü aus zwei Gängen, die die Küche auswählt, auf der Karte. Zu dieser Tageszeit ist es außerdem leichter möglich, spontan einen Tisch zu bekommen, auch weil das Restaurant in der Sommerzeit sehr großzügige Öffnungszeiten über Mittag hat. Zu guter Letzt hat die Mittagszeit auch noch den zusätzlichen Vorteil, dass die Preise niedriger liegen als am Abend.

Restaurant Dill

Am Ende des Parks um Tjörnin gelangt man zum Universitätsgelände, wo sich im Norræna Húsið, im Nordischen Haus, ein helles und freundliches Restaurant befindet, das sich unter dem Chefkoch Gunnar Karl Gíslason und seinem Kollegen Sommelier Ólafur Öre Ólafsson der neuen, nordischen Küche verschrieben hat und zu den beliebtesten Restaurants der Stadt gehört.

Das Norræana Húsið mit im Vordergrund links das hauseigene Gewächshäuschen des Restaurants Dill. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, IMG_9897__2010-05-11_14-22-14_aA
Das Norræana Húsið: im Vordergrund links das hauseigene Gewächshäuschen des Restaurants Dill.

Das Norræna Húsið ist ein Geschenk der Nordischen Länder an das isländische Volk. Mit seinem Bau wurde der berühmte Architekt Alvar Aalto beauftragt und das Gebäude hat heute noch eine eben so besondere Ausstrahlung wie 1968, als es eingeweiht wurde. Das Restaurant liegt im Erdgeschoss. Durch eine breite, wandhohe Fensterfront strömt viel Tageslicht in den Raum und das Fenster gibt den Blick frei auf die von Vögeln belebten Grünflächen und Teiche, in die das Nordische Haus eingebettet ist. Im Hintergrund liegen die Stadt und die Berge der Umgebung. Auf diese Art und Weise bietet sich dem Betrachter ein immer neuer Ausblick.

Das Dill ist ein Restaurant mit Weitblick über die Stadt. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, IMG_4304__2009-07-10_13-29-20_aA
Das Dill ist ein Restaurant mit Weitblick über die Stadt.

Das Restaurant vermittelt einen offenen, hellen und klaren Eindruck, denn auch die Möbel und Dekorationsgegenstände, mit denen das Restaurant ausgestattet ist, stammen größtenteils von Alvar Aalto. Folglich bestimmen die für skandinavisches Design typischen Elemente wie klare Linien, weiße Farbe und natürliche Materialien das Ambiente. Die Gerichte werden auf weißen Tischdecken in feinem, doch schnörkellosem Geschirr und auf echten Lavasteinen angerichtet.

Mit seiner Küche orientiert sich Dill an der neuen, nordischen Küche. Jede Woche steht auf der Karte ein neues Menü aus sieben Gängen, dessen Kernstück lokale Zutaten bilden. Typische Gerichte und Nahrungsmittel des Landes werden der Jahreszeit entsprechend zusammengestellt. Bei der Zubereitung wird, wo möglich, auf traditionelle Methoden zurückgegriffen, die neu interpretiert und auf moderne Art zubereitet werden. Also findet man hier Kerbel, Bärlauch oder Dill statt Oregano und Basilikum. Wurzelgemüse wie Karotten, Sellerie, Rote Bete, Pastinaken, Rüben, Fenchel, Kartoffeln, Salat, Fisch, Muscheln, Lamm-, Schweine- oder Rindfleisch von lokalen Bauern und Fischern werden in köstliche Speisen verwandelt.

Klein, aber fein, auch am Abend: Das Restaurant Dill. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 02
Klein, aber fein, auch am Abend: Das Restaurant Dill.

Wer viel Zeit und Muße hat, kann sich für die sieben Gänge entscheiden, die mit oder ohne begleitende Weine serviert werden. Dann braucht man allerdings recht viel Zeit. Doch auch wer weniger lange essen gehen möchte, findet hier das richtige, denn das Menü kann auch auf ein Drei- oder Fünf-Gänge-Menü verkürzt werden. Dann wird die Größe der Portionen natürlich angepasst, man wird also sicher nicht hungrig vom Tisch gehen. Das Menü wird jede Woche neu zusammengestellt, so dass immer wieder Überraschungen auf der Karte stehen. Wegen der begrenzten Zahl von Sitzplätzen empfiehlt es sich, für ein Dinner auf jeden Fall zu reservieren.

Über die Mittagszeit geht es etwas informeller zu. Dann ist die Menükarte vereinfacht. Jeden Tag steht ein neues, für Island typisches Gericht im Mittelpunkt, Suppe, Salat und ein Dessert gibt es natürlich auch. Auch für eine Tasse Kaffee kann man natürlich gerne vorbeikommen.

Restaurant Fiskmarkaðurinn – Fish Market

Im Herzen der Innenstadt liegt eines der bekanntesten Restaurants der Stadt für Liebhaber von Fisch. Fiskmarkaðurinn bietet Fisch- und Fleischgerichte hoher Qualität, die zu modernen Gerichten verarbeitet werden.

Eingang zum Fiskmarkaðurinn in der Aðalstræti, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-07-03__MG_6915_00011
Eingang zum Fiskmarkaðurinn in der Aðalstræti

Vom Straßenniveau geht es ein paar Stufen hinauf in den oberen Stock des Restaurants, wo etwas mehr als 40 Personen Platz haben. Der zweite Teil des Restaurants liegt nach unten im Keller. Die gesamte Einrichtung wird dominiert von natürlichen Materialien wie Holz, Bambus und Basaltstein und man sitzt an Tischen aus schweren, polierten Holzplatten. Das Licht hat einen etwas rötlichen Schimmer und schafft so eine intime Atmosphäre. Besonderheiten des Restaurants sind die offene Küche, die auch über einen Robatagrill verfügt, worauf Fleisch bei sehr hohen Temperaturen zubereitet werden kann, sowie eine Raw-Bar, in der beispielsweise Sushi und Sashimi angerichtet werden. Dort kann man auf hohen Barhockern sitzen und den Köchen bei der Arbeit zusehen.

Zum Aperitif kann man es sich auf mit Fischleder bezogenen Stühlen gemütlich machen. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 012-07-03__MG_6898_00004
Zum Aperitif kann man es sich auf mit Fischleder bezogenen Stühlen gemütlich machen.

Fiskmarkaðurinn ist bekannt für seine Küche beruhend auf Fisch und Seefrüchten, doch werden auch Fleischgerichte und ein paar vegetarische Gerichte angeboten. Die Qualität der Gerichte beruht auf den hochwertigen Zutaten, die das Restaurant von lokalen Lieferanten bezieht. Diese enge Zusammenarbeit mit Bauern, Fischern und Züchtern ist für Hrefna Rósa Sætran und ihr Team einer der wesentlichen Pfeiler ihres Erfolgs. Eine Formel, die Hrefna Rósa Sætran und Guðlaugur Frímansson auch erfolgreich im Grillmarkaðurinn umsetzen. Die verschiedenen Fischsorten wie Walfleisch, Lachs, Thunfisch, Seeteufel, Lengfisch, Kabeljau sowie Hummer, Krabben oder Muscheln und die Fleischsorten wie Lammfilet und Tenderloin-Steaks werden durch Gemüse und Kartoffelkreationen ergänzt. Viele Gerichte haben durch die Wahl des Beilagengemüses und die ergänzenden Soßen und Marinaden einen asiatischen Einschlag. Die Sushi– und Sashimikreationen des Restaurants haben in der Stadt viele Anhänger.

An der Theke im Fiskmarkaðurinn, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-07-03__MG_6894_00002
An der Theke im Fiskmarkaðurinn

Süßspeisen wie Schokoladentorte oder Schokoladen-Käse-Torte, Himbeertorte, Sorbet oder die Dessertauswahl runden die verschiedenen Gänge ab. Eine besondere Erfahrung ist das “Tasting-Menu”, das ein kulinarisches Erlebnis für einen ganzen Tisch bietet, bei dem einen Abend lang verschiedene Speisen aufgetragen werden. Etwas Zeit ist dafür also schon nötig. Zur Mittagszeit ist die Menükarte weniger ausgebreitet, jedoch sind die Gerichte wesentlich günstiger.

Bereits seit Jahren zeigt das Team des Fiskmarkaðurinn eine konstante Qualität und gehört zu den beliebtesten Restaurants der Stadt. Das Restaurant wird gerne von Gruppen zu festlichen Anlässen aufgesucht, die sich dann teilweise etwas lautstark unterhalten. Es kann also voll werden und daher ist eine Reservierung für den Abend absolut anzuraten.

Restaurant Grillmarkaðurinn – The Grillmarket

Wie der Name verspricht, bildet der große Grill das Herz des Restaurants, das etwas versteckt hinter einem anderen Gebäude in der Austurstræti liegt. Auf dem Grill verleihen Feuer, Rauch, Holz und Kohle den verschiedenen Speisen ihren besonderen Geschmack.

Hervorragendes Lunch im Grillmarkaðurinn, Reykjavík, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-06-25__MG_6164_00009
Hervorragendes Lunch im Grillmarkaðurinn

Kommt man von der Lækjargata in die Austurstræti, dann findet man den Zugang zum Restaurant gleich nach dem ersten Gebäude links. Grillmarkaðurinn liegt hinter dem zweiten Gebäude und von der Straße aus sieht man nur die stilisierten Buchstaben GM an der Wand. Die Einrichtung ist eine Kombination von Naturmaterialien wie Fischleder, Moos, Stein, Holz mit Industriedesign aus Metall und Beton. Über zwei Etagen (Erdgeschoss und Keller) verteilt können hier bis zu 160 Gäste an aus dicken, quergeschnittenen und in ihrer Form beibehaltenen Tischen aus deutschem Eichenholz Platz nehmen. Die Atmosphäre an den Tischen ist intim, da die Räume recht dunkel gehalten sind und die Lampen die einzelnen Tische in einen Lichtkegel einhüllen.

Eindrucksvolles Ambiente: Eichenholzplatten, Lavamauern, Basaltwände und Lachshauttapete im unteren Stockwerk, Grillmarkaðurinn, Reykjavík, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-06-25__MG_6182_00019
Eindrucksvolles Ambiente: Eichenholzplatten, Lavamauern, Basaltwände und Fischhauttapete

Hrefna Rósa Sætran, die Chefköchin des Restaurants Fiskmarkaðurinn, hat sich hier zusammen mit Guðlaugur Frímannson ein neues Ziel gesetzt, das auf altbewährtem Konzept beruht, denn auch hier wird die hohe Qualität der Speisen dadurch erreicht, dass Grillmarkaðurinn eng mit lokalen Bauern, Fischern und Züchtern zusammenarbeitet. Die frischen Zutaten werden zu modernen Gerichten verarbeitet, die in großer Auswahl auf der Karte stehen.

Der eigens für das Grillmarkaðurinn gebaute Grill steht, hinter einer Glasplatte, sichtbar im Restaurant. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-06-25__MG_6204_00031
Der eigens für das Grillmarkaðurinn gebaute Grill steht, hinter einer Glasplatte, sichtbar im Restaurant.

Auf dem Grill zubereitet werden Fisch, Hummer, Rindfleisch, Lamm, Ente, Geflügel. Der Grill erreicht bis zu 1400℃. So wird es möglich, einen kräftigen und saftigen Geschmack zu erzielen. Zum Speiseplan gehören weiterhin ein vegetarisches Steak aus Nüssen und Bohnen jeweils begleitet von Gemüsen, frittierten Kartoffelvarianten und verschiedenen Dressings oder Soßen. Kalte Gerichte wie Salate oder Trockenfisch und warme Speisen wie frittierte Gemüse, Walfleisch-, Papageitaucher- und Rentierburger, gegrillte Schweinerippen und Suppen werden als Vorspeisen serviert.

Käse oder Süßspeisen wie Schokoladendessert, Schokoladentorte, Crème brulée, Eis oder Apfelkuchen runden das Menü ab.

Im unteren Stock liegt auch die Bar, die eine gute Auswahl an Cocktails, Spirituosen und Weinen bietet.

Das Restaurant ist sehr beliebt und daher empfiehlt es sich, vorab zu reservieren. Wer Zeit hat, kann das Restaurant zur Mittagszeit besuchen, dann ist die Menükarte zwar etwas kleiner, doch sind die einzelnen Gerichte günstiger und zum Teil sogar deutlich günstiger.

Die Grillplatte im Grilmarkaðurinn bei dem sich nicht nur der Gaumen, sondern auch das Auge freuen darf. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-06-25__MG_6158_00006
Die Grillplatte im Grilmarkaðurinn bei dem sich nicht nur der Gaumen, sondern auch das Auge freuen darf.

In wohl einem der besten Restaurants der Stadt haben wir unser Lunch, freundlich und kundig bedient, mit Grillplatte (Hähnchen, Rind und Lammfleisch begleitet von frittiertem Gemüse und dünn aufgerollten, frittierten Kartoffelstückchen), einer feinen Suppe mit Meeresfrüchten und einem Teller mit gegrilltem Lachs und Gemüse sehr fein und reichlich genossen.

Die Liebe zum Detail für Auge und Magen überzeugt: So wird für die Grillplatte eigens für das Restaurant hergestelltes, schwarzes Salz gereicht, das seine Farbe und den hervorragenden, etwas rauchigen Geschmack durch die Verbindung mit Lava erhält.

Icelandair

“Davon können andere Länder noch etwas lernen”, lobte Präsidentengattin Dorrit Moussaieff im Winter 2010 auf Facebook die Tatkraft zweier Icelandairpiloten. Was war passiert? In Heathrow waren durch heftigen Schneefall zu wenig Maschinen verfügbar, um den Weg für den Tanklastzug frei zu machen. Nicht die Startbahn war das Problem für eine Verzögerung des Rückflugs, sondern der fehlende Treibstoff. Um nicht in England übernachten zu müssen, legten die beiden Piloten daher selbst Hand an und schaufelten den Weg frei, wodurch das Flugzeug betankt werden und erfolgreich starten konnte.

Die Icelandair-Flieger warten im winterlichen Keflavík auf ihren Einsatz. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 01
Die Icelandair-Flieger warten im winterlichen Keflavík auf ihren Einsatz.

Isländische Piloten sind widrige Wetterverhältnisse gewohnt und lassen sich dadurch offensichtlich nicht so leicht aus der Fassung bringen. Mit dieser unternehmenden Einstellung verbindet die isländische Fluggesellschaft Icelandair Island zuverlässig mit Europa und Amerika. Ihre Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 1937 und sie hat sich in all den Jahren den Namen einer bewährten Fluggesellschaft erarbeitet, die einen guten Service bietet.

Im deutschsprachigen Raum fliegt Icelandair im Winter zwischen zwei- und viermal pro Woche direkt von Frankfurt aus nach Keflavík, wo sich der internationale Flughafen des Landes befindet. Im Sommer gibt es ein sehr gutes und breites Angebot von Direktflügen von Frankfurt, München und Hamburg nach Island. Auch andere Orte sind möglich als Abflughafen, dann mit Umstieg. Es lohnt sich, früh zu buchen, denn dann unterscheiden sich die Preise nur unwesentlich von den sogenannten Billiganbietern. In der Nebensaison bietet Icelandair auch Pakete von Flug und Hotelübernachtung zu günstigen Preisen, die sich besonders für kürzere Reisen eignen, um Reykjavík und das Land kennen zu lernen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg von den amerikanischen Streitkräften übernommen, dreht die Douglas DC-3A-456 von 1943 für Schauflüge noch immer ihre Runden. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-06-17__MG_1186_00186
Nach dem Zweiten Weltkrieg von den amerikanischen Streitkräften übernommen, dreht die Douglas DC-3A-456 von 1943 für Schauflüge noch immer ihre Runden.

Icelandair hat drei verschieden Klassen für die Reisenden: Economy Class, Economy Comfort und die Business Class, die hier Saga Class heißt. Die Flotte wurde in den letzten Jahren modernisiert und allen Passagieren stehen eigene Bildschirme zur Verfügung, so dass man sich Filme ansehen, Videospiele spielen oder interessante Dinge über Island lernen kann. Damit vergeht die Zeit des Fluges wie im Nu.

Hohen Komfort bietet die Saga Class mit großzügigen Sitzen, viel Beinraum, kostenlosen Mahlzeiten und Getränken, sowie Vorrang beim Ein- und Ausstieg. Auch Economy-Comfort-Reisende genießen mehr Beinraum und mehr Platz als die Economy-Class-Gäste, kostenlose Mahlzeiten und Getränke (alkoholfrei, Wein und Bier). Auch in der Economy Class reicht der Platz für die Beine. Hier stehen kostenlose nicht-alkoholische Getränke zur Verfügung, verschiedene Mahlzeiten (warm und kalt) oder Snacks, sowie alkoholische Getränke können an Bord gekauft werden. Wer Ende Januar oder im Februar reist wird ein Þorrablótmenü auf der Karte finden, das als traditionelle Wikingerspeise angepriesen wird. Damit sollte man, falls man es noch nie probiert hat, etwas vorsichtig sein, denn die gesäuerten Lebensmittel (eine der wenigen Konservierungsmethoden zu Wikingerzeiten) sind gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache. Zu anderen Zeiten betrifft das Angebot etwas gewöhnlichere Speisen wie Geflügelsalat oder offene, belegte Brote.

Großzügige Gepäckvorgaben machen es möglich, um auch die Wanderstiefel und die nötigen warmen Sachen einzupacken. 23 kg für einen aufgegebenen Koffer und 10 kg Handgepäck für die Economy Class sind erlaubt. Ein zusätzlicher Koffer kostet 35 €. Für Economy Comfort erhöhen sich die Gepäckfreigaben auf 2 x 23 kg und 2 x 10 kg im Handgepäck. Für Saga-Class-Reisende sind sogar 2 x 32 kg und 2 x 10 kg erlaubt. Zum gewöhnlichen Gepäck zählen auch Golf-, Ski- oder Angelausrüstungen. Zusätzlich mitgenommen kosten diese Gepäckstücke sowohl hin als auch zurück jeweils 28 €.

... muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Bei gänzlich unbewölkten Wetter kann man vom europäischen Kontinent her kommend ca. eine Stunde lang die Südküste von oben bewundern. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2006 02
… muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Bei gänzlich unbewölkten Wetter kann man vom europäischen Kontinent her kommend ca. eine Stunde lang die Südküste von oben bewundern.

Sperrige Dinge wie Taucherausrüstungen und Fahrräder zählen als Sondergepäck und kosten auf jeden Fall sowohl hin als auch zurück jeweils 28 €.

Bei der Mitnahme von Reiter- und Angelsachen sollte man sich jedoch noch einmal beim isländischen Zoll schlau machen, was genau man mitnehmen kann, wie die Geräte desinfiziert sein müssen und sich die richtigen Papiere beschaffen. Die Bestimmungen sind sehr streng, um die eigenen Bestände zu schützen. Ansonsten müssen diese Geräte nämlich auf eigene Kosten noch einmal bei der Einreise in Island desinfiziert werden.

Bei der Abreise in Keflavík kann man an den “Self-Check-in-Automaten” selbst einchecken und Bordkarte und Gepäcklabel ausdrucken. Danach kann man gleich zum “Fast-Bag-Dropp-off-Schalter” gehen und braucht nicht lange anzustehen.

Wer Geld sparen möchte bei den Parkgebühren an deutschen Flughäfen, kann über die Website Park-Sleep-Fly.net im Voraus Parkplätze (und eventuell Hotelzimmer) buchen.