Hákarl – fermentierter Hai

Der stechende Geruch signalisiert einem klar denkenden Menschen eigentlich schon: Das kann nicht gesund sein. Dennoch gehört das Fermentieren zu althergebrachten Konservierungsmethoden, die es in vielen Ländern gibt. Aber während man beispielsweise für Gravlax, was wörtlich begrabener Lachs bedeutet, eine moderne Methode gefunden hat, die ein wohlschmeckendes Produkt erzeugt, hat sich in Island eine uralte Tradition gehalten, um Haifisch zu fermentieren, und am Ende kommt etwas heraus, das mit dem Schnaps, der Schwarzer Tod heißt, hinuntergespült werden muss.

Na dann ist ja gut. Erhellendes über Hákarl und Lebertran. © Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-13__MG_8818_00050
Na dann ist ja gut. Erhellendes über Hákarl und Lebertran.

Hákarl wird hergestellt aus dem Fleisch des Grönlandhais. Der Fisch wird gefangen, ausgenommen und entgrätet. Bis jetzt ist das Fleisch ungenießbar, da der Hai Harnstoffe im Blut anreichert, die erst nach Monaten abgebaut sind. Zu diesem Zweck wurde der Hai traditionell in eine Grube aus grobem Sand und Schotter gelegt und mit einem Stein beschwert, der die Körperflüssigkeiten herauspressen sollte. Nach 6–12 Wochen wurde das Fleisch in einer Trockenhütte aufgehängt, um in den kommenden Monaten den Ammoniak verdunsten zu lassen. Die braune Haut, die sich dabei bildet, wird abgeschnitten und gegessen wird das weißliche Fleisch, das übrig bleibt. Auch heute funktioniert die Methode noch fast genau so, auch wenn die Grube inzwischen durch eine Kiste ersetzt wurde.

Wohl bekomms! Der Isländer an sich gönnt sich durchaus gerne mal einen Bissen Hákarl. © Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-13__MG_8874_00064
Wohl bekomms! Der Isländer an sich gönnt sich durchaus gerne mal einen Bissen Hákarl.

Wie jemand auf die Idee kommen kann, einen Fisch monatelang einzugraben und danach noch Monate draußen trocknen zu lassen, um ein Produkt zu erhalten, das gerade mal so essbar ist, bleibt dem unbedarften Touristen wohl eher ein Rätsel. Also es werden dem Hákarl sehr verdauungsfördernde und noch mehr gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben (siehe das Foto oben). Doch macht man sich dafür die ganze Mühe?

Hákarl und Lebertran (Lýsi) finden immer ihre Liebhaber. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-13__MG_8822_00051
Hákarl und Lebertran (Lýsi) finden immer ihre Liebhaber.

Jedenfalls gilt Hákarl im Land als Besonderheit. Der Geruch ist streng und scharf, der Geschmack ist am ehesten zu vergleichen mit einem über-über-überreifen Münsterkäse. Aber er wird nicht nur hergestellt, um Touristen zu einer Mutprobe herauszufordern und sich über deren zu Grimassen verzogenen Gesichter zu amüsieren. Der vergammelte Hai ist immer Teil eines Þorrablót-Mahles, bei dem die Menschen alter Zeiten gedenken, als das Leben gegen Ende des Winters richtig schwer wurde, weil die Vorräte zu Ende gingen. Und wer durch die Lebensmittelabteilung auf dem Flohmarkt Kolaportið schlendert, findet Hákarl in würfelgroße Stücke geschnitten, in denen ein Zahnstocher steckt, beim Fischverkäufer. Den meisten reicht die kleine Portion.

Und hier noch ein Warnhinweis!!!

Obwohl man es kaum für möglich hält, kann auch vergammeltes Haifischfleisch noch schlecht werden. Man muss also schon einigermaßen genau wissen, wie das Ganze aussehen und schmecken soll, damit man sich keine Lebensmittelvergiftung hinzuzieht.

Probieren Sie das nicht selbst zu Hause!

Rökkurró – Í annan heim

Rökkurró zählt zu den spannendsten isländischen Bands. Die fünf jungen Isländer gehören zu den heißesten Tipps der Reykjavíker Musikszene.

CD-Cover: Rökkuró - Í annan heim, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-12__MG_8624_00015
CD-Cover: Rökkurró - Í annan heim

Í annan heim bedeutet so viel wie In eine andere Welt und ist das zweite Album der Band, das im Musikladen 12 Tónar seit seinem Erscheinen ein absoluter Bestseller ist. Es war mehr als 60 Wochen in den isländischen Top 20.

Die Gruppe macht Indie Rock, was im Grunde vieles bedeuten kann. In ihrem Fall heißt das Softrock mit einer langsamen Entwicklung der Songs und eindrucksvollen Melodien. Neben den Standard-Instrumenten des Rock verwenden die Musiker auch Akkordeon und Cello, um ihren ganz eigenen Sound zu erschaffen. Die CD beinhaltet neun Songs in isländischer Sprache, traumhaft performt durch die Sängerin und Cellistin Hildur Kristín Stefánsdóttir.

Das Album wurde von Alex Sumer produziert, dem Partner von Jónsi, und man fühlt, dass die Musik derselben künstlerischen Quelle entsprungen ist. Ingibjörg Elsa Turchi spielt Akkordeon und Bass und ist außerdem die Enkelin des Literaturnobelpreisträgers Halldór Kiljan Laxness.

Rökkurró ist schon mehrfach auf Tour gewesen, darunter auch zweimal in Deutschland.

Das isländische Alphabet

“If you want cash, all you get is ash” (Wenn du Geld willst, kriegst du nur Asche): Dieser witzige Spruch machte die Runde, als die Krisenstimmung in Island ihren Höhepunkt erreicht hatte, weil die Isländer gerade gegen die Rückzahlungsbedingungen des ersten Icesave-Vertrages gestimmt und sich damit den Unmut der Europäer zugezogen hatten, und dann auch noch durch den Ausbruch des Eyjafjallajökull die Flughäfen in Europa stillgelegt wurden. Warum ist es witzig? Weil es im isländischen Alphabet kein C gibt!

Namenstassen, oben männliche, unten weibliche isländische Vornamen, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-07-21_Namenstasse_2_00006
Namenstassen mit männlichen und weiblichen isländischen Vornamen, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Wenn man im isländischen Telefonbuch einen Namen sucht und nichts findet, dann könnte es sein, dass man den hübschen Accents auf den Selbstlauten nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt hat, oder den Buchstaben an der falschen Stelle im Alphabet sucht. Im Isländischen gibt es offiziell 32 Buchstaben, obwohl C, Q, W und Z fehlen. Dafür sind durch die Accents eine ganze Menge Buchstaben hinzugekommen, die alle extra zählen wie Á, É, Í, Ú, Ý und das Alphabet hat noch ein paar extra Buchstaben zu bieten, nämlich Ð, Þ, Æ und Ö.

Die Laute der fehlenden Buchstaben wurden von anderen Buchstaben ersetzt: C durch K, Q durch die Kombination Hv, die ausgesprochen wird wie Qu, und W durch V, das wie ein W ausgesprochen wird. Folglich wird aus der Coca Cola, die ja auch Coke genannt wird, im Isländischen kók, was sich exakt wie im Englischen anhört, eine heiße Quelle heißt hver und Waffeln sind vöfflur.

Isländische Hausschilder, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-08-25__MG_8720_00433
Isländische Hausschilder

Das Z, das denselben Klang hatte wie das S, wurde 1974 abgeschafft, weil es zu undeutliche Regeln gab, wann man welchen Buchstaben verwendet. Jetzt kommt das Z noch ganz selten in alten Namen vor und die konservative Tageszeitung Morgunblaðið verwendet es in ihrem politischen Leitartikel.

Bei den Selbstlauten tut man sich als Ausländer teilweise schwer, die Unterschiede gut zu hören, beispielsweise wird das Í ausgesprochen wie ein I, das isländische I dagegen ist dunkler und neigt etwas zum E. Dasselbe gilt für Ý und Y, die wie die beiden Í und I Laute ausgesprochen werden. Bei U und Ú ist der Unterschied deutlicher: U wird Ü ausgesprochen und Ú als U. Das Ó wird wie schon oben erwähnt zu einem OU wie in Coke und dem É hat man ein J vorangestellt, also klingt es ungefähr JÄ.

Auch typisch isländisch: Skoþurrkari – Schuhtrockner mit Timer, für zwei Paar Schuhe, ©Sabine Burger, Alexander, 2012-09-05_Schuhtrockner_00008
Auch typisch isländisch: Skóþurrkari – Schuhtrockner mit Timer, für zwei Paar Schuhe

Der zusätzliche Buchstabe Æ wird AI ausgesprochen und unterscheidet sich deutlich von EI oder EY. Wenn man also Reykjavík ausspricht, wie man das im Deutschen gewohnt ist, hört der Isländer RÆKJAVÍK  und denkt: “Von welchen Garnelen in welcher Bucht reden wir denn jetzt?”, denn rækja bedeutet Garnele und vík Bucht.

Typisch für das Isländische sind auch die Buchstaben Eth (Ð) und Thorn (Þ), die wie das englische TH ausgesprochen werden. Diese sind noch übrig geblieben vom mittelalterlichen Altnorwegisch, von dem das Isländische abstammt. Durch die isolierte Lage veränderte sich die isländische Sprache weniger als die anderen skandinavischen Sprachen, wo Eth beispielsweise zum D geworden ist.

Das Alphabet in isländischer Reihenfolge:

A, Á, B, D, Ð, E, É, F, G, H, I, Í, J, K, L, M, N, O, Ó, P, R, S, T, U, Ú, V, X, Y, Ý, Þ, Æ, Ö

The Laundromat Café

Ein Ort, an dem Eltern, Kinder und Großeltern sich wohlfühlen: Die Kleinen toben im Kindercafé herum, während die Erwachsenen einen guten Brunch und ein spannendes Buch genießen können.

Im Café Laundromat: Eltern können ihr Bruch genießen, während die kleinen Schätze nach Herzenslust rumtoben können. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-03-27_IMG_8443_00008
Eltern können ihren Brunch genießen, während die kleinen Schätze nach Herzenslust rumtoben können.

Im Laundromat Café lässt sich das Praktische mit dem Angenehmen verbinden, denn im Keller stehen tatsächlich, wie im Namen “Waschsalon Café” versprochen, drei Industriewaschmaschinen und -trockner, die allen Besuchern zur Verfügung stehen. So braucht man keine Zeit in einem langweiligen Waschsalon totzuschlagen, den man in Reykjavík sowieso vergeblich suchen würde, sondern man kann ganz entspannt, etwas essen oder trinken, während die Wäsche sich in der Trommel dreht. Der Service wird auch gerne von Besuchern der Stadt genutzt. Das Kleingeld, das man braucht, wechseln sie gerne an der Kasse.

Im Untergeschoss, in dem die Waschmaschinen in einem extra Raum aus Glasfenstern stehen, befindet sich auch der Kinderbereich. In leuchtendem Orange sind die Nischen und das lange Sofa gepolstert. Kindermöbel, Spielsachen und Bücher liegen herum, und die Kinder können rennen, spielen oder sich in die Nischen zurückziehen und lesen oder träumen. Für die Kinder gibt es auch ein eigenes Brunch-Menü. So macht der Cafébesuch den Kindern und den Erwachsenen Spaß – kein Genörgel, kein “Wann gehen wir denn jetzt wieder”.

Immer gut besucht: das Café Laundromat, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-05-26__MG_9989_00069
Immer gut besucht: das Café Laundromat

Im Erdgeschoss werden die Besucher von einer positiven Ausstrahlung empfangen, denn das Café ist in freundlichen Rot- und Orangetönen dekoriert. Dadurch  entsteht gleich gute Laune. Hier fängt der Tag gut an, mit einem soliden Frühstück oder Brunch mit Eiern und Schinken oder für die, die es lieber gesünder mögen, mit Joghurt und Müsli oder einem Früchteteller. Die ausführliche Karte bietet den ganzen Tag über Suppen, Salate, Hamburger und Sandwiches oder auch Kuchen und Pfannkuchen als süße Verführungen zum Kaffee, Cappuccino oder Latte. Das Café ist zu jeder Zeit gut besucht, hat aber dennoch eine angenehme und entspannte Atmosphäre.

Wer etwas lesen möchte, dem stehen aktuelle Zeitschriften zur Verfügung oder man sucht sich unter den unzähligen Second-Hand-Büchern, mit denen das Café dekoriert ist, etwas Passendes aus. Es gibt Bücher aus allen Sparten von spannend bis romantisch und in vielen Sprachen. Falls man es nicht schafft, das Buch ganz fertig zu lesen, kann man die Bücher auch für einen billigen Preis mitnehmen.

Der Hausberg Reykjavíks: Die Esja

Die einfachste Möglichkeit, hinaus in die isländische Natur zu gelangen und einen typischen isländischen Berg zu besteigen, ist eine Wanderung auf die Esja. Mit 914 Metern gehört sie zu den höchsten Erhebungen in der Umgebung der Hauptstadt und ist darüber hinaus eines der beliebtesten Ausflugsziele der Isländer. Die Esja thront majestätisch auf der anderen Seite der Reykjavíker Bucht. Sie ist ein immerwährendes Wahrzeichen für die Bevölkerung und zudem Indikator bei der Wettervorhersage, da man an ihr deutlich Wolkenstand und Niederschlag ablesen kann.

Die Mogilsá beim Aufstieg zum Esja, ©Björn Kozempel, 2009-06-16_IMG_9801_00001
Die Mogilsá beim Aufstieg zum Esja

Vom Parkplatz am Café Esjustofa beginnen Sie die Wanderung auf breiten und gut ausgeschilderten Pfaden. Das erste Stück des Weges überrascht die meisten Besucher, da es untypisch für Island einige Waldflächen gibt und im Frühling die Wiesen und Hänge üppig mit Lupinen und Scharfgarbe geschmückt sind. Man folgt dem kleinen Fluss Mogilsá ein gutes Stück den Hang hinauf bis zu einer ausgeschilderten Weggabelung. An dieser Stelle ist es besonders für ungeübte Wanderer empfehlenswert, dem Weg nach rechts über die Brücke zu folgen. Der Weg nach links führt über sehr steiles, zudem unebenes und meist rutschiges Terrain.

Im Winter ist der Anstieg oft schwierig oder gar nicht mehr möglich. ©Björn Kozempel, 2011-02-20_IMG_5774_00005
Im Winter ist der Anstieg oft schwierig oder gar nicht mehr möglich.

Hinter der Brücke begeben Sie sich in ein kleines idyllisches Tal, das eine bescheidene Wiesen- und Mooslandschaft offenbart, und folgen dem Mogilsá weiter flussaufwärts. Bald gelangen Sie an eine Stelle, an welcher der Fluss überquert werden muss. Dies ist kein Grund zur Sorge, denn hier ist das Flussbett breit und von großen Steinen übersät, die eine bequeme Überquerung ermöglichen. Auf der anderen Seite wird der Pfad wieder etwas steiler und steiniger bis man an den hoch aufsteigenden Hang des Þverfellshorn gelangt, einem Ausläufer der Esja. Sie folgen dem Weg seitlich zum Hang und gelangen nach einiger Zeit zum Wegpunkt Steinn. Es ist ein großer Felsbrocken, an dem ein Metallkasten mit einem Gipfelbuch angebracht ist. Von dort haben Sie einen herrlichen Blick über die Reykjavíker Bucht und das Gebiet der Hauptstadt.

Oben angekommen! ©Björn Kozempel, 2009-07-30_IMG_0645_00004
Oben angekommen!

Viele Wanderer kehren an dieser Stelle um, weil das letzte Stück nocheinmal Konzentration und Kraft erfordert und die Spitze nicht selten von einer Nebelkrone bedeckt ist. Der Anstieg wird plötzlich sehr steil und steinig und kann bei regnerischem Wetter stellenweise rutschig sein. Man erreicht nach 100 Metern die felsige Kante des Þverfellshorn, an der Ketten und Treppenstufen angebracht wurden, um den Aufstieg zu erleichtern. Hier muss mitgedacht und etwas gekraxelt werden, weil der Weg oft nicht eindeutig markiert ist und meist mehrere Möglichenkeiten zur Wahl stehen. Wenn Sie es über die Kante geschafft haben, sind es nur noch wenige Meter bis zum Ausichtspunkt, wo eine Metalltafel mit Erklärungen zur Umgebung und ein weiteres Gipfelbuch zu finden sind. Der wunderschöne Blick vom 780 m hohen Þverfellshorn auf die angrenzenden Berge, die vielen Inseln in der Reykjavíker Bucht und das Meer lassen die verlorenen Schweißtropfen des Aufstiegs bald in Vergessenheit geraten. Und man begreift, warum die Esja eine Wanderung wert ist.

Autor: Björn Kozempel, Mountain Guide

Laugardalur Grasagarður Reykjavíkur – Park und Botanischer Garten

Laugardalur, das Tal der heißen Quellen, ist eines der wichtigsten Naherholungsgebiete in der Stadt Reykjavík. Verschiedene Sporteinrichtungen liegen um den Park verteilt und im Park trifft man Radler, Jogger und Skater. Die es ruhiger angehen, pilgern mit der Decke unter dem Arm auf eine der Wiesen für ein Sonnenbad oder ein Picknick.

Das Nationalstadion Islands im Laugardalur mit schönem Ausblick auf den Esja, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-08__MG_7805_00023
Das Nationalstadion Islands im Laugardalur mit schönem Ausblick auf den Esja

Viele Besucher kommen ins Laugardalur, weil sie in der Natur sein wollen, aber auch weil hier viele Sportstätten liegen. Das größte Fußballstadion, in dem alle internationalen Wettkämpfe stattfinden, steht hier und daneben liegt eine multifunktionale Sport- und Veranstaltungshalle. Dort sind viele Mannschaftssportarten zu Hause, aber hier können zum Beispiel auch die Eisläufer im Sommer drinnen trainieren, während die Schwimmer im Winter im Freibecken des Laugar-Schwimmbads ihre Bahnen ziehen. Das Fitnesscenter World Class bietet vielseitige Möglichkeiten von Hot-Yoga bis Krafttraining und Sauna.

Im Sommer ist der Laugardalur Grasagarður Reykjavíkur ein beliebtes Ausflugsziel. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, IMG_5283__2009-07-13_16-57-52_aA
Im Sommer ist der Laugardalur Grasagarður Reykjavíkur ein beliebtes Ausflugsziel.

Im Sommer ist der Park jedoch nicht nur beliebt bei Sportlern, sondern auch bei Sonnenhungrigen, Familien mit kleinen Kindern (der Streichelzoo liegt ja auch in diesem Park) und denjenigen, die Pflanzen lieben. Im Sommer erwacht der Laugardalur-Park so richtig zum Leben. Das Herz des Parks ist der Botanische Garten, in dem seit 1961 die in Island vorkommenden Pflanzen gesammelt und zur Schau gestellt werden. Nicht nur einheimische, sondern auch importierte Pflanzen, die sich als überlebenstauglich erwiesen haben, werden gezeigt. Insgesamt sind etwa 5000 Arten zu sehen. Die Pflanzen wachsen in verschiedenen Beeten, und der größte Teil ist so angelegt, dass eine schöne Parkanlage entstanden ist, so dass man zwischen den besonderen Pflanzen spazieren gehen kann und wenn man sich näher dafür interessiert, dann sind die meisten mit kleinen Schildern mit den isländischen und lateinischen Namen ausgestattet.

Bei Sonnenschein in der Blumenpracht rund um das Café Flora, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, IMG_5308__2009-07-13_17-06-12_aA
Bei Sonnenschein in der Blumenpracht rund um das Café Flora

Zu sehen sind ein Steingarten, Rhododendrons, Rosen, einjährige Pflanzen, Gemüse, Kräuter und medizinale Pflanzen, sowie verschiedene Baumsorten über den Park verteilt. Die Saison ist hier sehr kurz, weshalb viele Blumen und Pflanzen, die zu Hause in unterschiedlichen Monaten zur Blüte kommen, gleichzeitig zu sehen sind. Der Unterschied zwischen Frühlings- und Sommerblumen fällt fast ganz weg. Sobald es schönes Wetter in der Stadt ist, pilgern die Bewohner hierher, ausgerüstet mit Decken und einem Picknickkorb, um das schöne Wetter zu genießen.

Im Sommer ist auch das Café Flóra in einem ehemaligen Glashaus geöffnet. Es liegt sonnig und recht windgeschützt mitten im Botanischen Garten. In dieser grünen Oase kann man einen Imbiss wahrlich genießen. Das Café bietet Salate, Sandwiches, leichte warme Gerichte, Kuchen und Eis. Oft kommen in dieses durchweg gut besuchte Café ganze Familien vom Enkel bis zur Oma und so geht es hier quirlig und lebhaft zu.

Die Waschfrau von Ásmundur Sveinsson, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, IMG_5275__2009-07-13_16-52-46_aA
Die Waschfrau von Ásmundur Sveinsson

Die heißen Quellen, die dem Tal ihren Namen gaben, waren die wichtigste Quelle für heißes Wasser in der Stadt. Früher kamen die Frauen bei jedem Wetter hierher, um ihre Wäsche zu waschen. Eine Statue von Ásmundur Sveinsson zeugt davon. Ein Abguss dieser Statue in weisem Stein steht im Garten des Ásmundarsafn. Das war allerdings nicht ganz ungefährlich, und es kam zu mehreren Unfällen. Nachdem eine Frau ins kochende Wasser gefallen war, wurden die Kanäle dann mit Bogengittern abgesichert. Diese Konstruktion, die Wasserkanäle (ohne Wasser) und ein Waschhaus mit Fotos und Erklärungen sind noch zu besichtigen im Park. Sie liegen in der Nähe des Campingplatzes und der Jugendherberge.

 

Walbeobachtung auf der Andrea

Von Reykjavík aus kann man das ganze Jahr über auf Walbeobachtung fahren. Die verschiedenen Anbieter legen alle vom alten Hafen aus ab. Wir haben uns dieses Mal für Life of Whales und ihr Schiff “Andrea” entschieden, denn sie garantieren als einziger Anbieter bei jeder Tour einen deutschsprachigen Guide.

Kurz vor dem Ablegen der Andrea, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-04-22__MG_6030_00072
Kurz vor dem Ablegen der Andrea

“Die letzten fünf Tage hatten wir jedesmal Buckelwale, die sogar direkt vor dem Schiff aus dem Wasser gekommen sind”, begrüßt uns Reiseleiter Björn in akzentfreiem Hochdeutsch. Die deutsche Reiseleitung ist wirklich eine große Erleichterung, denn wer kennt schon die englischen Bezeichnungen für die zahlreichen Seevögel und Walarten. Wir haben Glück: Die Sonne scheint, es herrscht fast kein Wind, der Seegang ist also auch für schwache Mägen mehr als erträglich. Die Andrea ist das größte Schiff der isländischen Walbeobachtungsflotte. Außerdem ist es barrierefrei für Kinderwägen und Rollstühle und bietet kostenlos Kälteschutzanzüge, um dem isländischen Wind zu trotzen.

Gespannte Vorfreude während der Ansage über Rettungsringe und -boote. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-04-22__MG_6050_00082
Gespannte Vorfreude während der Ansage über Rettungsringe und -boote.

Während wir aus dem Hafen ausfahren erklärt Björn in munterem Ton die Sicherheit an Bord. Wir fühlen uns sofort erleichtert, als wir hören, dass die Rettungsinseln um ein Vielfaches mehr Personen aufnehmen können, als heute auf dem Schiff sind. Darüber hinaus bekommen wir einen guten Überblick über die Sehenswürdigkeiten in der Reykjavíker Bucht. Björn hat sichtlich Spaß an seiner Arbeit.

Angekommen bei den Futtergründen erklärt man uns genau, wie man die Wale sichtet. Grunsätzlich halten wir Ausschau nach fischenden Vögeln, dunklen Rückenflossen und dem sogenannten Blas, dem Atem der Wale. Das ist schwerer als man denkt. Hier sucht man die Wale immer noch auf traditionelle Weise, mit den Augen. “Das ist umweltfreundlich und nachhaltig”, meint Kapitän Jonas, “Ein Sonar würde uns die Suche vereinfachen. Aber damit stören wir die Kommunikation der Tiere und vertreiben sie aus der Bucht. In einigen Fällen stranden die Wale sogar. Auf längere Sicht ist es besser, unsere Augen für die Suche zu benutzen.” Jonas arbeitet bereits seit 40 Jahren auf See und hat ein geschultes Auge, um Wale zu finden.

Weißschnauzendelfin, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-04-22__MG_6326_00195
Weißschnauzendelfin

In der Bucht von Reykjavík gibt es ganzjährig vier große Meeresbewohner. Neben den richtig großen Buckelwalen, die bis zu 17 Meter lang und 40 Tonnen schwer werden, gibt es häufig auch Zwergwale. Der Name täuscht, denn Zwergwale werden stattliche 10 Meter lang und 10 Tonnen schwer. Als Vertreter der Zahnwale sieht man oft Weißschnauzendelfine und Schweinswale, die neugierig zum Schiff geschwommen kommen. “Eigentlich sehen wir auf fast jeder Tour etwas. Es ist höchst selten, dass keine der vier Arten hier aufkreuzt. Scheinbar mögen sie unsere Bucht”, erzählt Katharina, die das Marketing von Life of Whales betreut.

Obwohl noch relativ früh im Jahr, treffen wir sogar auf die ersten Papageitaucher mir ihren fröhlich farbigen Schnäbeln. In den Sommermonaten fährt das Schiff auch zu den Nistplätzen der beliebten Seevögel. Weiter vorne am Horizont sehen wir Vögel auf dem Wasser sitzen. Aha, dies könnte also ein Ort sein, an dem sich die Meeressäuger gerade zu einem ordentlichen Mittagessen aufhalten. Und tatsächlich: “11 Uhr nur 20 Meter vor uns”, ruft Björn über die Lautsprecher. Ich stehe zwar ganz vorne auf dem Schiff, bin aber zu langsam, um mehr als nur Wellen zu erkennen. Ein paar Minuten später aber schwimmt ein Zwergwal direkt vor uns, taucht kurz aus dem Wasser auf und gleitet mit gebogenem Rücken wieder unter Wasser. Und schon nach kurzer Zeit haben uns fünf Zwergwale umzingelt und schwimmen in einem Abstand von 10 bis 100 Metern um unser Schiff. Sie zeigen beim Auftauchen ganz kurz ihre Schnauze und prusten anschließend ihren Atem aus dem Wasser, bevor die Rückenflosse wieder in den Fluten verschwindet.

Das tut jetzt gut: heiße Schokolade und ein Sandwich. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-04-22__MG_6363_00005
Das tut jetzt gut: heiße Schokolade und ein Sandwich.

“Schauen sie ins Wasser auf 3 Uhr, direkt neben dem Schiff!”, ruft Björn plötzlich. Da schwimmt doch tatsächlich ein neugieriger Weißschnauzendelfin direkt am Schiff entlang. Man kann deutlich seine weißgrauen Flecken auf dem Rücken erkennen. Alle schauen jetzt angestrengt auf das Wasser, jeder will den nächsten Wal entdecken. Es herrscht Euphorie und Freude auf dem Schiff. Nachdem sich alle sattgesehen haben, lassen wir die Zwergwale in Frieden weiter fressen und begeben uns auf den Heimweg. Zum Glück gibt es an Bord auch eine kleine Cafeteria mit heißen Getränken, Sandwiches und Hotdogs. Während der Rückfahrt ein gut frequentierter Ort. Die frische Luft macht durstig und hungrig. Als wir uns gerade die Hände an einer heißen Schokolade wärmen, kommt schon wieder eine Ansage: “Schweinswale vorraus!” Dieses Mal begnügen wir uns damit, die Tiere vom Fenster aus zu beobachten. Ein luxuriöses Gefühl.

Unser Fazit: Das geräumige Schiff und die deutschsprachige Führung machen die Walbeobachtung auf der Andrea zu einem kurzweiliger Halbtagesausflug für die ganze Familie.

Bláa Lónið – Blaue Lagune

Das warme, milchig-blaue Wasser der Blauen Lagune hilft wundervoll zu entspannen und in dem schön gestalteten Bad einen Wellness-Tag zu verbringen. Von weither sind die Teiche in der dunkelbraunen bis schwarzen Lava zu sehen, zu der sie einen wunderschönen Kontrast bilden.

Feste Feiern in der Bláa Lónið, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-06-08__MG_0573_00220
Feste Feiern in der Bláa Lónið

Angefangen hat alles mit Probebohrungen zur Energiegewinnung. Man hoffte, in diesem Lavafeld gute Heißwasserquellen zu finden, die man anzapfen könnte. Die Betreiber dachten auch, dass das nicht gebrauchte Wasser einfach wieder zurückfließen und im Erdboden versickern würde. Doch bildete sich gegen alle Erwartungen ein kleiner Teich und gleichzeitig stellte sich auch noch heraus, dass das heiße Quellwasser, das sich hier mit Meerwasser vermischt hatte, eine äußerst wohltuende und heilsame Wirkung auf die Haut hat, da es reich an Silizium, Algen und Mineralen ist. Dadurch entsteht auch die milchig-blaue Farbe. Als die Algen 2007 zu viele Sonnenstunden abbekommen hatten, weil das Wetter zu gut war, wurde das Wasser auch grünlich, weil die Algen viel zu schnell gewachsen waren.

Die Blaue Lagune war anfangs nur ein Teich mit einem Umkleidehäuschen und ist inzwischen ein luxuriöses Wellnessbad geworden, zu dem auch eine Hautklinik gehört, in der Krankheiten wie Psoriasis behandelt werden. Das Wasser ist mit 37–39° C wohltuend warm und wirkt sehr entspannend. Im Außenbecken gibt es unterschiedliche Bereiche, die teils etwas heißer und etwas weniger heiß sind. Ein Dampfbad, eine Sauna und ein Wasserfall bieten Abwechslung im Wasser. Zwischendurch kann man sich auf Liegen drinnen und draußen ausruhen. Es ist auch möglich, Massagen im Wasser zu bekommen, doch sind diese weit voraus gebucht, so dass man ohne Terminabsprache nur selten Glück hat.

Erholung pur im geothermalen Wasser der Bláa Lónið, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-06-08__MG_0561_00208
Erholung pur im geothermalen Wasser der Bláa Lónið

An verschiedenen Stellen stehen Behälter mit Silizium, das man sich auf die Haut auftragen kann, um diese zu reinigen und zu regenerieren. Daher also die vielen weißen Gesichter im Becken. Dabei sollte man darauf achten, dass man sich die weiße Masse nicht in die Haare schmiert, denn dann braucht man eine Ewigkeit und jede Menge Haarspülung, um die Strohhaare wieder glatt und weich zu bekommen.

Auch für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt. Im Badebereich gibt es eine Cafeteria, in der man mit seinem Schließfachschlüssel einen Kredit bekommen kann, was dann beim Verlassen des Bades verrechnet wird. Auch außerhalb des Bades gibt es eine Cafeteria und ein schönes Restaurant. Diese Bereiche sowie der angeschlossene Souvenirshop, in dem man natürlich die gesamte Auswahl an Blue-Lagoon-Kosmetikprodukten bekommt, sind  auch ohne Eintritt zu zahlen zugänglich. Wer nicht baden möchte, kann einen kleinen Spaziergang im Lavafeld um die Wasserbecken machen.

Alle Arme fliegen hoch ... ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-06-08__MG_0369_00016
Alle Arme fliegen hoch …

Da der Eintritt recht stattlich ist, sollte man sich selbst genug Zeit gönnen, um das Bad zu genießen. Alle Touroperator der Stadt bieten auch Busreisen an, bei denen man beispielsweise die Ankunft oder den Abflug auf dem Flughafen Keflavík mit einem Besuch in der Blauen Lagune verbinden kann. Die Reiseunternehmer sorgen dann in der Zwischenzeit dafür, dass das Gepäck gut aufbewahrt ist.

Das Bad liegt etw 22 km von Keflavík und etwa 47 km von Reykjvík entfernt und ist von der Straße 41 aus, die Reykjavík und Keflavík verbindet, sehr gut ausgeschildert, falls man selbst einen Abstecher dorthin machen möchte.

Ísbúðin Laugalæk – Eisdiele mit Charme

Isländer haben keine Mühe damit, im Sommer, im Winter, bei Sonne oder Schnee Eis zu essen. Die Saison wäre auch wirklich zu kurz, würde man immer nur auf heiße Sommertage setzen.

Sommerstimmung in der Ísbúðin Laugalæk, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, IMG_0427__2010-05-16_16-53-21_aA
Sommerstimmung in der Ísbúðin Laugalæk

Unter Eis versteht man in Island vor allem Softeis, das es in den zwei Sorten gamaldags, also traditionell, und venjulegur, normal, gibt. Doch “nur” Eis ist den meisten nicht genug, denn jetzt geht es erst los. Auf das Eis kommt nämlich erst mal ein Überzug aus Schokolade (dunkel, hell, weiß oder mit Karamellgeschmack) und daran bleiben dann die Süßigkeiten kleben, durch die das Eis jetzt gewälzt wird. Ísbúðin Laugalæk hat eine sehr große Auswahl an Süßigkeiten und es ist erstaunlich welche Kombinationen Isländer kombinieren können: Salzlakritze, Smarties, Schokoriegel, Kekse passen demnach prima zusammen.

Aber keine Angst, Loa, Sascha und ihr Team erfüllen alle Kinderwünsche, ob groß oder klein, wenns um Eis geht. Loa hat in Deutschland studiert, Sascha ist in Deutschland aufgewachsen – und da zumindest eine(r) von beiden fast immer im Laden steht, hat man gute Chancen, dass man sein Eis und alle Süßigkeitenwünsche ganz einfach auf Deutsch bestellen und auch noch ein kleines Schwätzchen halten kann.

Man kann sich auch einen Milch-Shake oder Flurry draus machen lassen, dann werden eine riesige Menge Eis und eine riesige Menge Süßigkeiten (zerkleinerte Kekse, Schokoriegel, Lakritze und alles, was man im Süßigkeitenregal findet) mit einem Mixer zusammengemischt.

Das gibts auf Island nur einmal: selbstgerechtes Erdbeere- und Schokoladen-Softeis in der Ísbúðin Laugalæk. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-04-29__MG_6740_00065
Das gibts auf Island nur einmal: selbstgemachtes Erdbeere- und Schokoladen-Softeis.

Eine Besonderheit der Eisdiele ist jedoch das Softeis mit Erdbeer- und Schokoladengeschmack, das die beiden Besitzer Sascha und Loa selbst entwickelt haben. Der neue Geschmack kommt bei vielen Kunden sehr gut an, die sich freuen, dass die natürlichen Zutaten zu einem solch tollen Ergebnis führen. Das macht sich auch gut zu den heißen Waffeln, die man hier serviert.

Die Gäste kommen aber auch hierher für die Trölla-Pylsur, die Trollwürstchen, die nach eigenem Rezept (ohne Zusatzstoffe und glutenfrei) in einer Metzgerei ausschließlich für die Ísbúðin Laugalæk hergestellt werden. Die Trölla-Pylsur gibt’s nur hier.

Trölla-Pysur, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-04-29__MG_6721_00059
In der Ísbúðin Laugalæk gibt es auch herzhafte Trölla-Pylsur

“Wir wollten gerne Bratwürste verkaufen, aber nicht die hier sonst so üblichen”, erklärt Sascha. “Sie sollten doch mehr nach so richtigen deutschen Bratwürsten schmecken, ohne die isländischen Gepflogenheiten, die hier beim Wurst essen üblich sind, ganz außer Acht zu lassen. So sind unsere Bratwürste zwar etwas kleiner als vielleicht in Deutschland üblich. Aber sie sind mindestens so lecker. Wir haben viel Zeit und Aufwand betrieben, um mit den hiesigen Mitteln den besten Geschmack zu erzielen – und das alles vor allem ohne irgendwelchen Zusatzstoffe! Unsere Wurst ist somit sogar glutenfrei.” Und das hat sich unserer Meinung nach wirklich gelohnt.

Die leckeren Würstchen ähneln in Form oder Gewicht eher deutschen Rostbratwürsten und werden in einem aufgeschnittenen Brötchen mit rohen und gebackenen Zwiebeln, Ketchup, Senf und Remouladensoße serviert. Von der Jugendherberge oder dem Laugar-Schwimmbad lohnt sich ein Abstecher hierher garantiert. Für einen Wandertag mit Grillen oder einen einfachen Kochabend, kann man die Würstchen auch eingeschweißt und tiefgefroren zum Mitnehmen in einem 6-er-Pack bekommen.

Die direkte Verbindung Flughafen – Innenstadt

Vom Flughafen sind es knapp 50 km bis in die Innenstadt Reykjavíks. Doch egal zu welcher Zeit man ankommt oder wegfliegen wird, es gibt verschiedene Möglichkeiten für die etwa 50 minütige Reise.

Mietauto

Fall man sich überlegt hat, ein Auto zu reservieren für den Ferienaufenthalt, dann kann man bei den meisten Autovermietungen das Auto auch am Flughafen mitnehmen. Das kostet zwar meist etwas extra, aber dann ist man von Anfang an Herr über die eigene Zeit und man kann sich so viel Zeit lassen oder so schnell machen, wie man es selbst möchte. Wenn mehrere Personen mitfahren, ist der Preisunterschied wahrscheinlich sowieso vernachlässigbar.

Zuverlässig

Eine sehr zuverlässige und günstigste Methode, vom Flughafen nach Reykjavík zu kommen, ist der sogenannte Flybus von Reykjavík Excursions. Vor dem Ausgang des Flughafens stehen die Busse des Unternehmens, das die Gäste zum zentralen Überlandbusbahnhof BSÍ oder zu etwa 60 verschiedenen Hotels und Pensionen in Reykjavík bringt. Meist muss man dafür am Busbahnhof umsteigen in einen kleineren Bus.

Das Unternehmen bringt seit vielen, vielen Jahren die Fluggäste zum Flughafen oder in die Stadt und garantiert eine Verbindung per Bus für alle ankommenden Flüge und Abflüge. Die Abfahrt vom Flughafen richtet sich nach den Flugzeiten und erfolgt etwa 35–40 Minuten nach Landung des Flugzeugs (auch wenn dieses Verspätung hat oder mitten in der Nacht landet). Es sind immer Busse von Reykjavík Excursions da. Alles funktioniert ganz unkompliziert: Es fahren so viele Busse wie nötig. Man muss nichts vorher reservieren, einfach die Karte kaufen und mitfahren. Die Fahrt dauert dann 50 Minuten zum Busbahnhof, denn der Bus hält auch in Hafnarfjörður und Garðabær. Bis ins Hotel dauert es 15–30 Minuten länger.

Für die Fahrt in die Stadt bekommt man über das Internet, oder man kauft die Karten am Automaten oder am Schalter beim Ausgang des Flughafens. Man kann bereits bei der Hotelbuchung fragen, ob der Flybus die Unterkunft ansteuert, oder man erkundigt sich am Flybus-Schalter. Viele Hotels liegen auch so dicht beieinander, dass es sich lohnt zu fragen, ob ein Hotel in der Nähe angefahren wird.

Direkt am Busbahnhof BSÍ starten nur Überlandbusse, es befinden sich aber zur Weiterfahrt zwei Haltestellen von Stadtbussen auf der Straße Gamla Hringbraut und Taxis in der Nähe.

Hat man für die Rückfahrt zum Flughafen ein Ticket mit Hotelabholung gebucht, dann muss man 30 Minuten vor Abfahrt am BSÍ beim Hotel bereitstehen. Da ist es bei den Rückflügen, die sehr früh am Morgen starten, die Überlegung wert, ob man nicht lieber ein Taxi nimmt, mit  dem man schneller zum Busbahnhof kommt.

Tickets zum Busbahnhof BSÍ: 1950 ISK, mit Rückfahrt 3500 ISK
Tickets zum Hotel kosten 2500 ISK bzw. 4500 ISK (hin und zurück)
12–15 Jahre 50 % Rabatt, 0–11 Jahre gratis
Fahrkarten für die Rückfahrt zum Flughafen (falls man nicht gleich eine Hin- und Rückfahrt gekauft hat) erhält man im Internet, bei den Touristeninformationen, am BSÍ und bei vielen Hotels.

Man kann bei Reykjavík Excursions auch ein Ticket buchen, das außer der Fahrt vom oder zum Flughafen auch einen eineinhalbstündigen Zwischenstop in der Blue Lagoon mit einschließt. Dann wird das Gepäck in der Zwischenzeit aufbewahrt, während man vor oder nach der Fahrt im milchig-blauen Wasser entspannt.

www.re.is

Mit Vorbestellung

Bei Vorbestellung im Internet und Vorausbezahlung gibt es zwei Unternehmen, die einen Transferservice vom und zum Flughafen betreiben.

Shuttleservice fährt knapp 50 verschiedene Unterkünfte in Reykjavík an. Die Fahrten müssen vorab vorbestellt und bezahlt werden und können bis zu fünf Stunden vor Abfahrt geändert werden. Das Unternehmen fährt mit kleineren Bussen und ist daher etwas schneller unterwegs als die Kollegen mit den großen Bussen.

Ticket kosten 3000 ISK oder 5300 für Hin- und Rückreise

www.shuttleservice.is

Greyline ist ein weiterer großer Touroperator der so ziemlich jede Unterkunft in Reykjavík anfährt. Die Karten müssen vorab über das Internet vorbestellt werden. Auch hier fahren die Busse vom Flughafen 30–45 Minuten nach der Landung ab. Die Fahrt bis nach Reykjavík dauert etwa 50 Minuten und bis man endgültig im Hotel ist, können noch einmal bis zu 30 Minuten hinzukommen. Dabei kommt es darauf an, wie die Fahrrouten an diesem Tag gelegt werden können.

Umgekehrt muss man für die Abfahrtszeiten in Richtung Flughafen 30 Minuten vor der geplanten Abfahrt extra einplanen, denn so viel Zeit ist nötig, um alle Passagiere einzusammeln. Die Abholung vom und das Bringen zum Hotel kann in kleineren Bussen geschehen, um Zeit zu sparen.

Fahrkarten kosten 2000 ISK und 3500 für eine Hin- und Rückfahrt

12–17 Jahre 50 % Rabatt, 0–11 Jahre gratis

www.airportexpress.is

Bequem

Man kann die Fahrt vom und zum internationalen Flughafen auch bequem und schnell mit einem Taxi hinter sich bringen. Dann ist von Vorteil, ein Taxi vorzubestellen. das kann man ganz einfach telefonisch machen. Mit Vorbestellung kostet eine Fahrt zwischen 13.000 und 15.000 ISK für eine Taxi für bis zu 4 Personen. Nimmt man einfach das nächstbeste Taxi vor dem Eingang, dann läuft der Taxameter, was besonders frühmorgens, nachts oder an Sonn- und Feiertagen viele extra Kronen bedeutet. Man sollte sich auch vorher erkundigen, ob man die Fahrt mit Kreditkarte bezahlen kann oder bar bezahlen muss.

www.airporttaxi.is, Tel. 5201212

www.bsr.is, Tel. 5610000

www.borgarbilastodin.is, Tel. 5522440

www.hreyfill.is, Tel. 5885522

B.S.H. taxis Tel. 555 0888