Icelandair

“Davon können andere Länder noch etwas lernen”, lobte Präsidentengattin Dorrit Moussaieff im Winter 2010 auf Facebook die Tatkraft zweier Icelandairpiloten. Was war passiert? In Heathrow waren durch heftigen Schneefall zu wenig Maschinen verfügbar, um den Weg für den Tanklastzug frei zu machen. Nicht die Startbahn war das Problem für eine Verzögerung des Rückflugs, sondern der fehlende Treibstoff. Um nicht in England übernachten zu müssen, legten die beiden Piloten daher selbst Hand an und schaufelten den Weg frei, wodurch das Flugzeug betankt werden und erfolgreich starten konnte.

Die Icelandair-Flieger warten im winterlichen Keflavík auf ihren Einsatz. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 01
Die Icelandair-Flieger warten im winterlichen Keflavík auf ihren Einsatz.

Isländische Piloten sind widrige Wetterverhältnisse gewohnt und lassen sich dadurch offensichtlich nicht so leicht aus der Fassung bringen. Mit dieser unternehmenden Einstellung verbindet die isländische Fluggesellschaft Icelandair Island zuverlässig mit Europa und Amerika. Ihre Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 1937 und sie hat sich in all den Jahren den Namen einer bewährten Fluggesellschaft erarbeitet, die einen guten Service bietet.

Im deutschsprachigen Raum fliegt Icelandair im Winter zwischen zwei- und viermal pro Woche direkt von Frankfurt aus nach Keflavík, wo sich der internationale Flughafen des Landes befindet. Im Sommer gibt es ein sehr gutes und breites Angebot von Direktflügen von Frankfurt, München und Hamburg nach Island. Auch andere Orte sind möglich als Abflughafen, dann mit Umstieg. Es lohnt sich, früh zu buchen, denn dann unterscheiden sich die Preise nur unwesentlich von den sogenannten Billiganbietern. In der Nebensaison bietet Icelandair auch Pakete von Flug und Hotelübernachtung zu günstigen Preisen, die sich besonders für kürzere Reisen eignen, um Reykjavík und das Land kennen zu lernen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg von den amerikanischen Streitkräften übernommen, dreht die Douglas DC-3A-456 von 1943 für Schauflüge noch immer ihre Runden. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-06-17__MG_1186_00186
Nach dem Zweiten Weltkrieg von den amerikanischen Streitkräften übernommen, dreht die Douglas DC-3A-456 von 1943 für Schauflüge noch immer ihre Runden.

Icelandair hat drei verschieden Klassen für die Reisenden: Economy Class, Economy Comfort und die Business Class, die hier Saga Class heißt. Die Flotte wurde in den letzten Jahren modernisiert und allen Passagieren stehen eigene Bildschirme zur Verfügung, so dass man sich Filme ansehen, Videospiele spielen oder interessante Dinge über Island lernen kann. Damit vergeht die Zeit des Fluges wie im Nu.

Hohen Komfort bietet die Saga Class mit großzügigen Sitzen, viel Beinraum, kostenlosen Mahlzeiten und Getränken, sowie Vorrang beim Ein- und Ausstieg. Auch Economy-Comfort-Reisende genießen mehr Beinraum und mehr Platz als die Economy-Class-Gäste, kostenlose Mahlzeiten und Getränke (alkoholfrei, Wein und Bier). Auch in der Economy Class reicht der Platz für die Beine. Hier stehen kostenlose nicht-alkoholische Getränke zur Verfügung, verschiedene Mahlzeiten (warm und kalt) oder Snacks, sowie alkoholische Getränke können an Bord gekauft werden. Wer Ende Januar oder im Februar reist wird ein Þorrablótmenü auf der Karte finden, das als traditionelle Wikingerspeise angepriesen wird. Damit sollte man, falls man es noch nie probiert hat, etwas vorsichtig sein, denn die gesäuerten Lebensmittel (eine der wenigen Konservierungsmethoden zu Wikingerzeiten) sind gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache. Zu anderen Zeiten betrifft das Angebot etwas gewöhnlichere Speisen wie Geflügelsalat oder offene, belegte Brote.

Großzügige Gepäckvorgaben machen es möglich, um auch die Wanderstiefel und die nötigen warmen Sachen einzupacken. 23 kg für einen aufgegebenen Koffer und 10 kg Handgepäck für die Economy Class sind erlaubt. Ein zusätzlicher Koffer kostet 35 €. Für Economy Comfort erhöhen sich die Gepäckfreigaben auf 2 x 23 kg und 2 x 10 kg im Handgepäck. Für Saga-Class-Reisende sind sogar 2 x 32 kg und 2 x 10 kg erlaubt. Zum gewöhnlichen Gepäck zählen auch Golf-, Ski- oder Angelausrüstungen. Zusätzlich mitgenommen kosten diese Gepäckstücke sowohl hin als auch zurück jeweils 28 €.

... muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Bei gänzlich unbewölkten Wetter kann man vom europäischen Kontinent her kommend ca. eine Stunde lang die Südküste von oben bewundern. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2006 02
… muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Bei gänzlich unbewölkten Wetter kann man vom europäischen Kontinent her kommend ca. eine Stunde lang die Südküste von oben bewundern.

Sperrige Dinge wie Taucherausrüstungen und Fahrräder zählen als Sondergepäck und kosten auf jeden Fall sowohl hin als auch zurück jeweils 28 €.

Bei der Mitnahme von Reiter- und Angelsachen sollte man sich jedoch noch einmal beim isländischen Zoll schlau machen, was genau man mitnehmen kann, wie die Geräte desinfiziert sein müssen und sich die richtigen Papiere beschaffen. Die Bestimmungen sind sehr streng, um die eigenen Bestände zu schützen. Ansonsten müssen diese Geräte nämlich auf eigene Kosten noch einmal bei der Einreise in Island desinfiziert werden.

Bei der Abreise in Keflavík kann man an den “Self-Check-in-Automaten” selbst einchecken und Bordkarte und Gepäcklabel ausdrucken. Danach kann man gleich zum “Fast-Bag-Dropp-off-Schalter” gehen und braucht nicht lange anzustehen.

Wer Geld sparen möchte bei den Parkgebühren an deutschen Flughäfen, kann über die Website Park-Sleep-Fly.net im Voraus Parkplätze (und eventuell Hotelzimmer) buchen.