Uhren von JS Watch bei Gilbert

Sie machen ihre Uhren mit Passion und Liebe zum Fach, das wird gleich von Anfang an deutlich, wenn man mit Gilbert O. Guðjónsson, dem Uhrmachermeister und Vater von Sigurður Björn Gilbertsson, gennant Siggi, dem Entwicklungschef von JS Watches spricht. Wie aus Gehäuse aus dem Schwarzwälder, Schweizer ETA-Werken und isländischem Design exqusite isländische Qualitätsuhren werden.

Handarbeit: Die Zeiger für eine '101' werden aufgesetzt. ©Sabine Burger Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 09 10
Handarbeit: Die Zeiger für eine '101' werden aufgesetzt.

„Wir haben nicht so viele Modelle, weil dass, was wir machen, wollen wir richtig machen – und zwar bis ins Detail“, sagt Siggi, und das ist seinen Kreaturen auch anzusehen. Ausgewogenes, klassisches Design (‚Islandus’, ‚101 Reykjavík’) und dezente Sportlichkeit (‚Frisland’, ‚Sif’) werden kombiniert mit höchsten technischen Standards. „Unsere Gehäuse und Zeiger kommen aus dem Schwarzwald, die Werke die wir verwenden sind ETA-Werke“, sagt Gilbert. Die Kenner wissen: ETA-Werke werden in den meisten Uhren der teureren, bekannten schweizer Uhrmarken eingebaut. „Viele Leute wundern sich deshalb auch, dass unsere Uhren nicht teurer sind“, fährt Gilbert mit einem kleinen Lächeln im Gesicht fort, „aber wir haben ja auch keinen Wasserkopf an Überbau. Wir sind gerade mal zu viert!“ Tatsächlich behaupten die vier Eigentümer, außer Gilbert und Sigurður gehören noch Július und Grimkell zur Firma, dass sie die wahrscheinlich kleinste Uhrmacherei der Welt sind – und wenn man die kleine Werkstatt hinter dem Verkaufsraum sieht, ist man auch geneigt, dies auch zu glauben.

Die Wochentage kann man sich je nach Wunsch auf englisch oder isländisch anzeigen lassen. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 09 10
Die Wochentage kann man sich je nach Wunsch auf englisch oder isländisch anzeigen lassen.

„Komm mal mit nach hinten, ich zeige dir unsere neueste Idee für ein Ziffernblatt“, werde ich von Siggi in eben diese Werkstatt gebeten. Hinter einem Vorhang arbeitet Siggi am Design und der Technik für die Komplikationen während Gilbert Uhren repariert und zusammenschraubt. Wahrlich nicht gerade ein Großraumbüro, in dem diese wunderschönen Uhren ausgetüftelt und zusammengebaut werden.
Dass sie auch technisch hervorragend verarbeitet sind, zeigt wohl auch die Tatsache, dass selbst die isländische Küstenwache mit der ‚Sif’ ausgestattet wurde, einer sportlichen Uhr mit einem außerordentlich robusten Gehäuse.
Gilbert ist fast immer für ein Schwätzchen aufgelegt. Er erzählt gerne über alles, was so gerade in Island los ist, über seine Hobbies Fischen und Jagen, und natürlich auch über den Entstehungsprozess ihrer Uhren, das Design, die Technik, die Verwandlungsmöglichkeiten. Denn auch das gehört bei solch einem kleinen Geschäft ohne Bürokratie zum Kundendienst: Will man später von seiner originalen Uhr das Ziffernblatt austauschen (die ‚Islandus’ gibt es beispielsweise mit weißem und schwarzen Ziffernblatt mit jeweils arabischen oder römischen Ziffern), so ist das hier kein Problem und gleich erledigt.

Zeigt her eure Uhren. JS Watch ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, IMG_3993__2010-02-23_15-57-43_aA
Zeigt her eure Uhren.

Gilbert führt seine Uhrmacherwerkstatt mit Laden bereits seit den 1960er Jahren. Aber Siggi kam 2005 mit der Idee eigene Uhren zu entwerfen und herzustellen. Seitdem bauen sie kräftig an ihrem Weg. Immer mehr Uhrenliebhaber finden ihren Laden, immer mehr Fachzeitschriften loben ihre Zeitmesser, deren neueste Kreation vielleicht die bisher ausgefallenste ist: Die Oberfläche des Ziffernblatts der ‚Frisland Goð’ besteht aus Originallava des Eyjafjallajökull-Ausbruchs 2010, was ihm eine raue Oberfläche verleiht und in Kombination mit dem feuerroten Sekundenzeiger und dem Schriftzug mit dem Namen der Uhr an die Urkraft des Vulkanausbruchs erinnert.
Und es sind schon wieder neue Designs in Planung, worin Gestaltungsmerkmale aus der Wikingerzeit zum Zuge kommen.