Isländische Snacks

Natürlich kriegt man auch in Island die üblichen Snacks wie Süßigkeiten, Kekse und Chips, die in Supermärkten, Kioskläden oder Tankstellen verkauft werden, doch gibt es in Reykjavík obendrein ein paar Besonderheiten, die noch dazu eine äußerst gesunde Alternative darstellen. Auch diese sind überall leicht erhältlich.

In guter Atlantikluft trocknender Fisch, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-08-23__MG_7896_00062
In guter Atlantikluft trocknender Fisch, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Die erste Alternative ist harðfiskur (getrockneter Fisch), dieser wird am Stück oder auch zerteilt in kleinen Tüten verkauft, dann muss man die zähen Fasern nicht erst mühselig auseinander rupfen. Wo viele Touristen vorbei kommen, werden die Portionen auch gleich noch abgepackt mit Butter und Plastikmesser verkauft. Dann schmiert man sich die Butter einfach direkt auf den Fisch, als wäre es Brot. Durch das Trocknen wird der Geschmack des Fisches milder und unaufdringlicher. Diese traditionelle und gesunde Alternative für Chips besitzt einen enorm hohen Proteingehalt.

Getrocknete Algen gibts im Supermarkt, aber am Wochenende auch im Kolaportið, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2014-01-18_P1000311_00061
Getrocknete Algen gibts im Supermarkt, aber am Wochenende auch im Kolaportið, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Ein vegetarierfreundlicher Snack sind getrocknete Algen, z. B. die Rotalge Dulse (Palmaria Palmata), die in Tüten verkauft und wie Chips gegessen werden, was allerdings für Ausländer etwas gewöhnungsbedürftig sein kann. Algen kann man natürlich auch bei Gemüsen, Fisch oder Hülsenfrüchten mitkochen. Oder rösten und Salate und Sandwiches damit anreichern. Algen waren früher in Island eine wichtige Quelle von Mineralstoffen. Und auch heute noch, werden sie, auch von der jüngeren Generation, gerne mal zwischendurch verdrückt.

Mit dem achten der 13 Weihnachtsmänner, Skyrgámur, Skyrschlund genannt, hat es dieses Eiweisprodukt gar bis in die alten Volkserzählungen gebracht. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-12-15__MG_7260_00011
Mit dem achten der 13 Weihnachtsmänner, Skyrgámur, Skyrschlund genannt, hat es dieses Eiweisprodukt gar bis in die alten Volkserzählungen gebracht. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Für den Hunger zwischendurch geeignet ist auch Skyr, ein Frischkäse, der in der Konsistenz dickflüssigem Joghurt ähnelt und einen sehr viel höheren Proteingehalt als Joghurt und Quark hat. Das typisch isländische Milchprodukt wird in kleinen Bechern (mit Löffel im Deckel) pur und in vielen süßen Geschmacksvarianten verkauft. Traditionell wurde der pure Skyr mit etwas Sahne und eventuell noch etwas Zucker aufgepeppt. Eigentlich muss ein guter Skyr durch den Zucker auf den Zähnen knirschen.

Skyr hat in Island eine lange Tradition. Schon in den Sagas wird erzählt, wie sich die alten Wikinger am Skyr gütlich tun. Und einer der 13 isländischen Weihanchtsmänner stibitzt den Skyr sogar, wenn man nicht aufpasst!