Þrettándinn – der 6. Januar

Nachdem sich am 6. Januar auch der letzte isländische Weihnachtsmann wieder auf den Heimweg gemacht hat, geht es noch einmal richtig zur Sache, denn dann verabschieden sich die Isländer von Weihnachten mit Feuerwerk und großen Feuern. Für viele hat diese Zeit jedoch auch eine magische Bedeutung, um die sich viele Legenden ranken.

Ab ins Hochland – Heute machen sich alle 13 isländischen Weihnachtsmänner wieder auf nach Hause in ihre Trollhöhle. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2014-01-04_Holzschnitz-Weihnachtsmänner-1_00001
Ab ins Hochland – Heute machen sich alle 13 isländischen Weihnachtsmänner wieder auf nach Hause in ihre Trollhöhle. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Þrettándinn – der Dreizehnte – heißt der 6. Januar hier in Island. Im deutschsprachigen Raum ist der Zeitraum von Weihnachten bis Dreikönig unter dem Namen Rauhnächte bekannt. Eine besondere Zeit, die der Familie, dem gemeinsamen Feiern und der Erholung gewidmet ist. Dem alten Glauben zufolge ist in dieser Zeit die Trennung zwischen der realen und magischen Welt besonders dünn. So heißt es, dass in dieser Nacht (ebenso wie in der Johannisnacht) Seltsames geschehen kann, weil Kühe sprechen können, Seehunde die Gestalt von Menschen annehmen, der Tau besondere Kräfte birgt und Elfen und Feen um die Feuer tanzen, weshalb in einigen Gegenden auch eine Elfenkönigin und ein Elfenkönig gewählt werden oder sich Menschen verkleiden. Außerdem soll dies auch der Tag sein, an dem Elfen ihre alten Wohnstätten verlassen und sich eine neue Unterkunft suchen. Daher kann es schon vorkommen, dass man diesen Wesen also begegnet.

Die großen Feuer (eines der größten findet man immer in der Straße Ægissíða beim Strand) und das Feuerwerk, das man an diesem Tag noch einmal ganz legal abbrennen darf, bilden noch einmal einen krönenden Abschluss der Weihnachtszeit. Da wird sozusagen noch einmal der Silvesterabend wiederholt. An vielen Stellen in der Stadt werden große Feuerstellen aufgeschichtet, die über viele Stunden brennen werden. Es wird zum letzten Mal Weihnachtsbier ausgeschenkt und die letzten Reste der Weihnachtsvorräte werden vertilgt, doch dann verschwinden alle Dekorationen und aller Weihnachtsschmuck bis zum nächsten Dezember in ihren Schachteln und Dosen. Aufgeräumt macht man sich auf ins neue Jahr, wenn man nicht das Pech hatte, bereits am 2. Januar wieder an die Arbeit zu müssen.