Rökkurró – Innra

Mit Innra erschien jetzt das mit Spannung erwartete erste englischsprachige Album dieser vielversprechenden isländischen Band. Und um es vorwegzunehmen: Das vierjährige Warten nach ihrer letzten CD hat sich gelohnt.

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Die sechs von Rökkuró, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Der Sound von Rökkurró ist immer noch typisch Rökkurró, auch wenn er mit Innra etwas elektronischer geworden ist. Doch das Elektronische bekommt nie die Oberhand, es dient dem Melodischen, das was Rökkurró stark macht. Die wunderschönen Klangsphären, die Rökkurró auch bisher ausgemacht haben, sind auch auf Innra zu genießen.
Die inszwischen auf sechs Musiker, zwei Frauen, vier Männer, gewachsene Band begeht auch nicht den Fehler alles mit Instrumenten zu überfrachten. Ganz im Gegenteil bauen sie ihre Lieder auch in der Instrumentalisierung sorgfältig auf.
Hildurs glasklare Stimme, die mehr als einmal an Kate Bush zu ihren besten Zeiten erinnert, führt durch die poetischen Texte, die die Sängerin allesamt selbst schreibt.

Die CD Innra von Rökkuró – Isländische Musik vom Feinsten, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2015-01-16__MG_1814_00002
Die CD Innra von Rökkuró – Isländische Musik vom Feinsten, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Und ganz ohne Isländisch geht es dann doch nicht: zwei der Songs sind in ihrer Muttersprache gehalten. Aber auch ohne den Text zu verstehen, kann man in der Musik entschweben, seinen eigenen Gedanken nachhängen. Der sanften, melancholischen Ader der meisten Lieder, die aber nie in wirkliche Traurigkeit ausufert, stehen auch einige Nummern mit durchaus aufgewecktem Rhythmus zur Seite.

Innra ist ein wunderschönes Album, das auch als solches überzeugt. Es formt, bei aller Eigenständigkeit der einzelnen Songs, eine Einheit.

Wer die Möglichkeit hat, Rökkurró bei ihrer neuen Europatour live zu erleben, sollte die Möglichkeit sich von der Band und ihrer Musik im besten Sinne des Wortes verzaubern zu lassen, nicht entgehen lassen. Der Erfolg ihrer Konzerte während des Iceland Airwaves Festivals im letzten Herbst spricht Bände.

Rökkurró besteht aus Axel Ingi Jónsson (git), Árni Þór Árnason (git), Björn Pálmi Pálmason (dr), Helga Ragnarsdóttir (key), Hildur Kristín Stefánsdóttir (voc), Skúli Agnarr (b).

Zum Artikel über die CD Í annan heim (2010) geht’s hier.

Die Daten zur aktuellen Tour (mit Links im deutsch- und niedersprachigen Gebiet):

16. Jan – Eurosonic Noorderslag, Groningen (NL)
17. Jan – Kleiner Donner, Hamburg (GER)
18. Jan – So What, Gouda (NL)
19. Jan – Roter Salon, Berlin (GER)
20. Jan – Pod Minoga, Poznan (PL)
21. Jan – Scheune, Dresden (GER)
22. Jan – Kulturladen KFZ, Marburg (GER)
23. Jan – Gare De Lyon,Wil (CH)
25. Jan – Cafe Wagner, Jena (GER)
27. Jan – Circolo degli artisi, Rome (IT)
28. Jan – Circolo Magnolia, Milan (IT)
29. Jan – Bad Bonn, Düdingen (CH)
30. Jan – Point Ephemere, Paris (FR)
31. Jan – Stereolux, Nantes  (FR)
1. Feb – 6par4, Laval (FR)
2. Feb – Start The Bus, Bristol (UK)
3. Feb – The Tin Music And Arts, Coventry (UK)
4. Feb – Sebright Arms, London (UK)