Listasafn Einars Jónssonar – Einar Jónsson Museum

Die Stadt baut ihrem geliebten Künstler noch zu Lebezeiten ein Museum mit Wohnung. Dieser aber beschwert sich, dass sich die Räumlichkeiten so weit von der Stadt auf einem Hügel in einem Lavafeld befinden.

Heute liegt das Museum mitten in der Innenstadt und ist seine bekannteste Nachbarin die alles überragende Hallgrimskirkja.

Einar Jónsson, Sculpture in Parc of Museum
Der Museumsgarten mit vielen Skulpturen ist frei zugänglich.

Einar Jónsson (1874–1954) war Islands erster Bildhauer. In seinem Werk finden sich folkloristische, mythologische und religiöse Motive, Symbole und Allegorien. Nach Studien in Kopenhagen und Rom entwickelte er für sich einen Stil, bei dem er auch abstrakte Themen in Figuren darstellte und seine Skulpturen sind voller Symbole und Allegorien, die auf theosophischer Grundlage basieren.

1920 ließ er sich endgültig in Island nieder und lebte hier bis zu seinem Tod 1954.

1909 schenkte Einar Jónsson seine gesamten Werke dem isländischen Volk unter der Bedingung, dass ein Museum gebaut würde, in dem die Sammlung untergebracht würde. Erst 1914 willigte das Parlament ein, das ein Drittel der Baukosten übernahm. Zwei Drittel wurden durch private Spenden aufgebracht, was ja deutlich zeigt, dass das isländische Volk die Kunst Einar Jónssons bereits früh zu schätzen wusste.

Einar Jónsson, Sculpture, Listasafn Einar Jónssonar
Die Skulptur Mutterliebe in voller Größe im Museum. Der Bronzeabguss ist im Park zu bewundern.

Ausgewählt wurde damals ein Bauplatz auf einem in Einars eigenen Worten “trostlosen Hügel” am Stadtrand. Doch bestand bereits damals der Traum bei einigen Künstlern, man könne Skólavörðuhæð zu einem politischen und künstlerischen Zentrum machen. In den 1920er Jahren lag der Hügel tatsächlich außerhalb der Stadt und das den Wünschen Einars entsprechend gestaltete Museum, das Galerie, Museum und Wohnhaus war, lag einsam auf einem Lavafeld. Im unteren Teil der Ausstellung ist ein Foto zu besichtigen, das das neue Gebäude auf dem Lavafeld zeigt.

Als das Haus 1923 eröffnet wurde, war es das erste Kunstmuseum des Landes. Im obersten Stockwerk ist noch immer das Wohnhaus des Künstlers, das er mit seiner dänischen Frau Anna Jorgensen mit vielen für Island ungewöhnlichen Dingen ausstattete, zu besichtigen.

Dass Einar Jónsson auch ein sehr produktiver Künstler war, zeigen die zahlreichen Kunstwerke in der Innenstadt.

“Der Bann ist gebrochen” (1916–1927) Grünfläche bei Tjörnin, Ecke Skothúsvegur und Tjarnargata

“Jón Sigurðsson” (1911) Austurvöllur

Jesusstatue in der Hallgrímskirkja

“Der Geächtete” (1891–1901) Südseite Friedhof, Ecke Suðurgata und Hringbraut

“Jónas Hallgrímsson”, Tjörnin nahe beim Musikpavillon

“Ingólfur Arnarson” (1902–1907) auf dem Hügel Arnarhóll

Einar Jónsson Sculpture, Austurvöllur, Jon Sigurðsson
Die Skulptur des Nationalhelden Jón Sigurðsson auf dem Austurvöllur. Jón steht wohlweislich mit Blick auf das Parlament.