Das Reykjavík Jazz Festival

Vom 18. August bis 1. September 2012 erfüllen während rund 40 Konzerten feinste Jazz-Klänge unterschiedlichster Stilrichtungen die Stadt. Jazz-Musiker und Organisator des dieses Jahr zum 22. Mal stattfindenden Reykjavik Jazz Festivals Petúr Grétarsson hat auch dieses Mal wieder ein außerordentlich vielfältiges Programm internationaler und nationaler Musikgrößen und interessanten Newcomern zusammengestellt.

Pétur Grétarsson, Musiker und Organisator des Reykjavik Jazz Festivals, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-08-09__MG_9594_00002
Pétur Grétarsson, Musiker und Organisator des Reykjavik Jazz Festivals

„Wie in jedem Jahr sind für jeden Jazz-Liebhaber wieder Leckerbissen dabei“, sagt Organisator Pétur Grétarsson, „wir möchten ein breites Spektrum abdecken. Dabei garantieren wir aber immer Top-Qualität. Jazz-Musik lebt von der Live-Performance. Warum also mal nicht einfach ein Konzert besuchen, dass für einen vielleicht zunächst eine Herausforderung darstellt. Sieht man einen Musiker live spielen, erfährt man den Musiker in seiner natürlichen Umgebung, ist das etwas ganz anderes als auf einer Aufnahme. Man erlebt die Musik dann auch ganz anders.“

Außer den internationalen Musikern spielen auch viele der isländischen Jazz-Musiker auf. Und da es viel Raum auch für Improvisation gibt, wird so manches Konzert eine Überraschung werden. Manche Auftritte sind auch als einmalige Projekte für dieses Festival angelegt. Beinahe jeden Tag kann man eine Uraufführung von Jazz-Werken hautnah miterleben.

„Reykjavík ist eigentlich eine kleine Stadt, in Island leben nicht viele Menschen. Schon das allein bringt mit sich, dass unser Festival eine gemütliche Atmosphäre ausstrahlt. Das macht auch, dass unter den Musikern eine sehr kreative Atmosphäre entstehen kann. Und wer weiß, ob nach den eigentlichen Konzerten nochmal das eine oder andere Instrument ausgepackt wird“, hofft nicht nur Petúr.

Das Reykjavik Jazz Festival findet auf verschiedenen Bühnen verteilt über die Innenstadt statt. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-08-09__MG_9602_00006
Das Reykjavik Jazz Festival findet auf verschiedenen Bühnen verteilt über die Innenstadt statt.

„Was die isländische Musikszene wohl so ungewöhlich macht, ist, dass man ein und denselben Musiker an einem Tag Jazz-Standards spielen hört, und am nächsten Tag, wie er im Freejazz improvisiert oder mit Samples experimentiert“, meint Petúr und fährt fort „bei uns spielen eigentlich alle mehrere Stile. Wir sind experimentiertfreudig, man kennt sich, tauscht sich aus, spielt miteinander. Und wir sind so wenig, dass man es sich eigentich auch nicht leisten kann, nur einen Stil zu pflegen.“

Von klassischem Jazz-Trio bis hin zur experimentellem, computerunterstützten Musik ist auf dem Reykjavik Jazz Festival alles zu hören. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-08-09__MG_9613_00011
Von klassischem Jazz-Trio bis hin zur experimentellem, computerunterstützten Musik ist auf dem Reykjavik Jazz Festival alles zu hören.

Auf der Website des Raykjavík Jazz-Festivals findet sich die Spielliste und auch ein Link, um im Voraus Karten zu bestellen. Die Ticketpreise sind außerordentlich freundlich gestaltet. Zudem kann man sich auch einen Pass für mehrere Konzerte kaufen, was sich wohl sowieso rentiert. So gibt es bis zu 30% Ermäßigung, wenn man mindestens drei Konzerte in der Harpa besucht und einen Pass für sieben Konzerte im Norræna Husið und Kex-Hostel (für nur ISK 7.000!). Bei jedem Konzert gibt es aber auch eine Abendkasse, Wenn man schon mal hier ist, ist es bestimmt reizvoll sich ein wenig in die aufregende und sehr lebendige isländische Jazz-Szene reinzuhören.

Möchte man nach den Konzerten den Abend noch in Jazz-Stimmung ausklingen lassen, wird man wohl vor allem im Kex den ein oder anderen Musiker bei einem Gläschen antreffen.