Sólfar – Das Sonnenschiff

Am Meer im Norden führt ein beliebter Fuß- und Radweg entlang der Innenstadt, den viele zur sportlichen Betätigung – zu Fuß, auf dem Rad oder auf Inlineskates – und zur Erholung nutzen.

Sólfar nach Osten hin, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2011-08-24__MG_8273_00210
Sólfar ist zu jeder Tages- und Nachtzeit ein äußerst beliebtes Fotomotiv.

Der Weg verläuft parallel zu der Straße Sæbraut und ist mit ein paar Kunstwerken verschönert, die in regelmäßigen Abständen platziert sind. Das beliebteste Werk ist aber auf jeden Fall Sólfar, ein von Jón Gunnar Árnason (1931–1989) gestaltetes Sonnenschiff, in dem die meisten Besucher ein stilisiertes Wikingerschiff sehen.

Sólfar gehört zu den beliebtesten Fotomotiven der Stadt, weil man sich daran kaum satt sehen kann. Auf einer spiegelglatt polierten Marmorplatte aufgestellt (Achtung: sehr glatt bei schlechtem Wetter!) scheint das Schiff auf dem Wasser zu schweben. Wolken, unterschiedliche Licht- und Wetterverhältnisse sorgen für abwechslungsreiche Fotomomente. Insbesondere bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang scheint das Metall zu glühen, denn es schimmert in wunderbar lebendigen Farbnuancen.

In Jón Gunnar Árnasons Werk spielen Licht, Sonne, Hoffnung und Freiheit eine bedeutende Rolle. Ein Kunstwerk sollte seiner Meinung nach auch immer eine die einfache Interpretation übersteigende Bedeutung in sich tragen, weshalb für ihn die Skulptur niemals nur ein Schiff hätte sein können. Sólfar war für ihn ein Traumboot, eine Ode an die Sonne, es symbolisiert das Versprechen neuen, unentdeckten Landes. Es ragt in das Wasser hinein, so als ob die Entdeckungsfahrt gleich beginnen könnte. Es war nicht vordergründig als Wikingerschiff konzipiert. Allerdings arbeitete der Künstler auch bewusst mit den Formen, die die Geschichte der Isländer prägen, weshalb die Ähnlichkeit mit einem Wikingerschiff daher auch wieder nicht verwunderlich ist.

Sonnenuntergang beim Sólfar, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, IMG_3505__2010-06-25_00-12-11_aA
Sonnenuntergang beim Sólfar