Jazzhátíðar Reykjavíkur 2013 – Das Reykjavik Jazz Festival 2013

Die Herzen der Jazzfans in Island schlagen wieder höher. Das diesjährige Reykjavik Jazz Festival findet eine Woche lang von Donnerstag, dem 15. bis Donnerstag, den 22. August in verschiedenen Konzerthallen, Kirchen, Cafés statt und birgt wieder jede Menge Highlights, sowohl internationaler als auch isländischer Künstler.

Pétur ist nicht nur musikalischer Leiter des Festivals, sondern auch ein gefragter Schlagzeuger und Percussionist. Hier beim Reykjavik Jazz Festival 2012 mit Deborah Davis, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz , 2012-08-20__MG_1026_00021
Pétur ist nicht nur musikalischer Leiter des Festivals, sondern auch ein gefragter Schlagzeuger und Percussionist. Hier beim Reykjavik Jazz Festival 2012 mit Deborah Davis

Dass das Reykjavik Jazz Festival auch mehr und mehr internationale Aufmerksamkeit erfährt, zeigt sich auch daran, dass der Direktor und musikalische Leiter des Festivals Pétur Grétarsson in die Jury der German Jazz Expo in Bremen im April 2014 berufen wurde.
Ein Interview zum letztjährigen Reykjavik Jazz Festival mit Pétur auf inReykjavik.is findet sich hier.

Auch dieses Jahr ist es den Veranstaltern gelungen, namhafte Musiker nach Reykjavík zu lotsen. Allen voran das Joshua Redman Quartett um den Saxofonisten Joshua Redman, der gemeinsam mit Aaron Goldberg (p), Gregory Hutchinson (dr) und Rüben Rogers (b) die Harpa mit seinen Klängen am 17. August beehren wird.

Das Plakat zum Reykjavik Jazz Festival 2013
Das Plakat zum Reykjavik Jazz Festival 2013

Nur eine kleine Auswahl der weiteren Artisten sei hier genannt. Das gesamte Programm, wer wo wann spielt, gibts im Link unten online.

Ein weiterer Saxophonist aus den Vereinigten Staaten gibt ebenso sein Stelldichein beim diesjährigen Reykjavik Jazz Festival. Phillip Doyle stammt aus einer anderen Generation und ist ein noch relativ junger, aber äußerst interessanter Musiker, der außerdem an der Eastern Washington University zum Direktor der Jazz-Studien ernannt wurde. Phillip Doyle spielt im Quartett mit drei isländischen Musikern: Einar Schering (dr), Ari Bragi Kárason (tr) und Eyþór Gunnarsson (p).

Es mag einen jedes Mal aufs neue verwundern, welch hervorragende Jazzmusiker es in Island gibt. Und vor allem, wie vielfältig sie oft sind – aufgrund der Größe der Insel vielleicht auch oft sein müssen. So wird man auch bei dem diesjährigen Festival einige von ihnen genauso überzeugend Standards wie auch experimentelle Stücke hören.
Einige davon werden auch dieses Jahr während des Festivals ihre Stücke zum Besten geben.

Die Sängerin Ragga Gröndal, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-08-28__MG_1797_00020
Die Sängerin Ragga Gröndal

So wird die Sängerin Ragga Gröndal des öfteren auch als die isländische Norah Jones genannt. Zurecht. Und eigentlich fragt man sich, ob es nicht auch andersrum sein könnte, würde Ragga (auf ihren ersten CDs steht noch ihr Geburtsname Ragnheiður) aus dem größeren Land kommen. Sie singt am Samstagabend später in der Harpa mit ihrem Mann und Gitarristen Guðmundur Pétursson (übrigens ein Gitarrist der absoluten Sonderklasse!, auf dem Titelbild rechts) und dem Percussionisten Birgir Baldursson. Einige andere musikalische Gäste das Trio im Laufe des Abends noch erweitern.

Ómar Guðjónsson (li) und Davíð Þór Jónsson von ADHD, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-08-28__MG_1828_00038
Ómar Guðjónsson (li) und Davíð Þór Jónsson von ADHD

Und wer sagt noch, das ADHD eine Krankheit sei, nachdem man die vier Jungs, die tatsächlich sprühend vor Energie und Witz ihren Jazz-Esprit sprühen, einen Abend lang genossen hat, sitzt, zumindest musikalisch auf dem falschen Dampfer. Sie gehören allesamt zu den meistgefragten Musikern auf der Insel. Seit 2008 gibt es sie auch im Quartett: Óskar Guðjónsson am Saxofon, Ómar Guðjónsson, Gitarre und Bass, Davíð Þór Jónsson (Hammond Orgel, Synthesizer, Bass) und Magnús Trygvason Eliassen am Schlagzeug.

Musiker mit guter Laune: Tómas R Einarsson, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-08-28__MG_1769_00005
Musiker mit guter Laune: Tómas R Einarsson

Wer es im Nordatlantik auch gerne mal karibisch mag: Tómas R Einarsson ist die Seele der isländischen Bassiten. Kein Wunder, dass man sich bei seinen Konzerten gleich nach den ersten Takten eher unter Palmen als unterm Regendach wähnt. Tómas spielt während des Festivals zusammen mit Eyþór Gunnarsson (p), Ómar Guðjónsson (g), Sigtryggur Baldursson (perc), Samuel Jon Samuelsson (tromb) Matthias MD Heustock (perc).

Der Gitarrist Fríðrik Karlsson, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-08-25__MG_1439_00034
Der Gitarrist Fríðrik Karlsson

Fríðrik Karlsson gehört in der Zwischenzeit der etablierten internationalen Jazzscene der Gitarristen an. Er lebt seit 16 Jahren in Großbritannien und gilt nicht nur dort als äußert gefragter Studiomusiker für Größen wie Shakatk, Don Grusen und Paul Brown, um nur einige zu nennen. Außerdem schreibt er selbst und tritt regelmäßig, auch unter eigenem Namen auf.

Joel Palsson (auf dem Titelbild links) gilt als einer der versiertesten Saxophonisten des Landes. Mit seiner diesjährigen Combo Joel Palsson’s Heavy Artillery, bestehend aus Ari Bragi Kárason (tr), Eyþór Gunnarsson (keys), Einar Schering (dr) und Valdimar Kólbeinn Sigurjónsson (b), kann man sich auf ein gehöriges musikalischen Feuerwerk einstellen.

Informationen (auf isländische und englisch) zu allen weiteren isländischen, skandinavischen und allen anderen Musikern aus aller Welt finden sich auf der Website des Festivals. Ebenso wie die Spielorte und -zeiten.

Reykjavik Jazz Festival 2013_Logo
Das Reykjavik Jazz Festival 2013-Logo

Tipp für Jazzfans: Noch näher am Geschehen sein und die Musiker selbst in ungezwungener Atmosphäre erleben? Während des Reykjavik Jazz Festivals wird am Laufásvegur 13 (bei der Frikirkjan) die JazzCorner eingerichtet. Dort gibt es immer wieder Gigs von jungen Talenten und trifft man sich vor und zwischen den Konzerten zum Plausch. Von dort aus wird das Festival, nach der schon traditionellen Parade der Musiker vom Hostel Kex durch die Stadt aus, auch eröffnet.

Konzerttickets kann man über die Website des Festivals kaufen, es gibt aber immer auch eine Abendkasse.
Empfehlung: Man kann sich aber auch den The Reykjavik Jazz Festival Pass 2013 (Hátiðarpassi Jazzhátíðar Reykjavíkur 2013) zulegen, der Zugang zu allen Konzerten des Festivals gibt (es gibt keinen Vorrang beim Einlass, also rechtzeitig da sein). Dieser Pass kostet ISK 14.900, also ca. € 100 für eine Woche Jazz vom Allerfeinsten!

Es lohnt sich. Im August heißt das Mekka für Jazzliebhaber Reykjavík!