Die Natur als Quelle der Inspiration

Isländisches Design

Isländisches Design

Reykjavík ist klein, was sich auf dem Gebiet von Design als Vorteil erweist, denn man lernt hier schnell andere Designer, Künstler und begabte Handwerker kennen, mit denen man sich austauschen oder zusammenarbeiten kann. Außerdem können es sich hier die wenigsten leisten, sich nur auf eine einzige Sache zu spezialisieren, wodurch Disziplinen sich vermischen und gegenseitig befruchten.

Isländisches Design im Kraum, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 02

Isländisches Design im Kraum

Auf die Frage, was ihre Entwürfe inspiriert, wird man von den meisten Designern in Island hören, dass die Natur einen wichtigen Einfluss ausübt. Dabei haben alle eine eigene Art entwickelt, sich mit der Kraft, Energie und den Elementen der Natur auseinanderzusetzen.

Beim direkten Gebrauch von der isländischen Natur denkt man natürlich sofort an Wollprodukte, Strickwaren etc, die von vielen gern als Souvenir mitgenommen werden. Neben den traditionellen Pullovern, Mützen, Schals oder Handschuhen, die man z. B. beim Handprjónasamband Íslands kaufen kann, hat es beispielsweise das Label Farmers Market geschafft, klassischen Stücken durch intelligente Schnitte und modernes Design eine Lebendigkeit zurückzugeben, die die Produkte jung und frisch erscheinen lässt. Vík Prjónsdóttir entwirft aus den besonderen Fasern der isländischen Wolle Decken, Schals und Mützen, die die Geschichte oder die Sagen des Landes aufgreifen. Auch Filzprodukte, wie die besonderen Lampen von Anna Gunnarsdóttir, nutzen die speziellen Eigenschaften isländischer Wolle.

Tasche aus Fischleder von Atson, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 02

Tasche aus Fischleder von Atson

Außer Wolle lassen sich jedoch auch andere Produkte direkt verwenden, wie die Lampen aus Fischhaut beweisen, die man unter anderem im Designladen Kraum kaufen kann. Fischhaut ist inzwischen ein Material, das von isländischen wie internationalen Topdesignern gerne zu Taschen, Accessoires oder Schuhen verarbeitet wird und es hat nichts mehr mit dem Arme-Leute-Rohstoff vergangener Jahrhunderte zu tun. Die Lederfabrik Atson oder Arndís Jóhannsdóttir vom Designerkollektiv Kirsuberjatréð gehören zu den Pionieren dieses Fachs.

Schale iund Blumenvase von Kogga, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-03__MG_7222_00205

Schale iund Blumenvase von Kogga

Auch Hafsteinn Júliusson nutzt die Natur direkt und pflanzt Moos in seine Schmuckstücke. Er verändert mit seiner Growing Jewelry Serie einen leblosen Gegenstand in lebendiges Design. Andere Designer lassen sich durch die Formen, Farben und Strukturen der Natur inspirieren. Dabei kommen so verschiedene Dinger heraus wie die filigranen Blumen bei Aurum, die in den Schmuckstücken und einem Tafelservice erscheinen, die zeitlosen Kleidungsstücke der Designerin Steinunn, die die Texturen und sinnlichen Erfahrungen der isländischen Natur in ihre Stoffe umsetzt. (Wie andere Designer Mode sehen, erfährt man z. B. bei Spaksmannspjarir, ELM, Kiosk, Collective of young Designers, Mundi oder KronKron.)

Das Label Bility hat eine Reihe von Kerzenhaltern, Wanddekorationen und Lesezeichen aus dünnem Edelstahl entworfen, bei denen man die verschiedenen Blumen- und Pflanzenmuster teilweise selbst  in Form biegen kann. Die Spiegelung des Lichts spielt in allen Entwürfen eine wichtige Rolle. Zerklüftete Lavalandschaften aus Ton sind die Spezialität von Kogga, die ein eigenes Verfahren entwickelt hat, um ihre Tonobjekte der Natur gleichen zu lassen. Ein weiterer Klassiker, der die Natur zum Vorbild nimmt, sind die Krummi-Kleiderbügel (Raben-Kleiderbügel), die fast zu schade sind, um sie unter Kleidung verschwinden zu lassen.

Viel isländisches Design gibt es auch im Kirsuberjatréð, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 02

Viel isländisches Design gibt es auch im Kirsuberjatréð

Eine weitere Inspirationsquelle ist die Geschichte des Landes, etwa wenn das traditionelle Muster der Islandpullover auf T-Shirts gedruckt den dicken Pullover ersetzt, oder wenn Rósa Helgadóttir traditionelle Elemente in den Entwürfen ihrer Kleidung verarbeitet. Auf witzige Art und Weise verarbeiten die verschiedenen Designer von Netagerðin work&shop traditionelle Produkte und Designs zu neuen, frischen Artikeln.

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  • ?Wussten Sie schon, dass ...

    einige Straßen in Reykjavik Fußbodenheizung haben aus geothermalen Quellen.

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  • ?Wussten Sie schon, dass ...

    es durch die Erderwärmung seit einigen Jahren auch Wespen gibt auf Island.

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  • ?Wussten Sie schon, dass ...

    das isländische Wasser zu den besten und reinsten auf der ganzen Welt gehört.

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    Island das einzige europäische Land ist ohne einen McDonald’s.

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  • ?Wussten Sie schon, dass ...

    nur in Island der braune Polarfuchs vorkommt.

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  • ?Wussten Sie schon, dass ...

    Bier erst 1980 legalisiert wurde (Wein und Schnaps gab es auch schon früher legal).

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  • ?Wussten Sie schon, dass ...

    es in Island die meisten Jeeps pro Einwohner auf der Welt gibt.

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  • ?Wussten Sie schon, dass ...

    Strokkur, der aktive Geysir so zweimal alle 15 Minuten in die Höhe schießt.

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    Ingolfur als erster Siedler an der Stelle an Land ging, die heute Hauptstadt des Landes ist.

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  • ?Wussten Sie schon, dass ...

    es sage und schreibe 13 Weihnachtsmänner auf Island gibt.

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