Bernhöftsbakarí

Das Familienunternehmen Bernhöftsbakarí war die erste Bäckerei des Landes und ist gleichzeitig das älteste noch bestehende Handwerksunternehmen Islands.

Hier gibt es nur frisch gebackenes aus der eigenen Backstube der Bernhöftsbakari, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-13__MG_8640_00002
Hier gibt es nur frisch gebackenes aus der eigenen Backstube.

1834, als Reykjavík gerade mal etwas mehr als 1000 Einwohner hatte, wurde das erste Brot in den Ofen geschoben und zwar von einem deutschen Bäcker. Der Kaufmann Peter Cristian Knudtson hatte zur Gründung der ersten kommerziellen Bäckerei des Landes einen deutschstämmigen Bäcker eingestellt, Tönnies Daniel Bernhöft aus dem Holsteinischen, der 1845 selbst die Bäckerei übernahm. Auch heute noch ist das Familenunternehmen stark an die deutsche Back- und Konditorkunst angelehnt. So hat Sigurður Már, oder einfach Siggi, genauso wie schon sein Großvater, seine Ausbildung zum Konditormeister in Deutschland genossen. Nicht zuletzt wohl deshalb ist er auch der Vorsitzende der Konditorei Innung Islands.

Frische Kleins (Einzahl Kleinur, ein typisch isländisches Gebäck. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-13__MG_8665_00004
Frische Kleina (Einzahl Kleinur, ein typisch isländisches Gebäck.

Die Bernhöftsbakarí verkauft eine reichhaltige Auswahl an Brötchen und Brotsorten aus Weizen, Mehrkorn, Dinkel und Roggen. Viele Brotsorten haben landesüblich eine eher weiche Konsistenz. In der Kühltheke gibt es verschiedene, reichhaltig belegte Brote etwa mit Käse oder Salami. Typisch für Island ist auch die Käseschleife, ostaslaufa, eine Art langegezogenes Brötchen, in das eine Käseschicht eingefaltet ist. Auch Hörnchen aus Mürbeteig mit Käse und Schinken werden gerne gegessen.

Beliebt sind auch die süßen Leckereien und Kuchen. Auch wenn die Wurzeln des Bäckerhandwerks von Deutschland stammen, so sind Bäckereien in Island doch auch stark vom Dänischen beeinflusst. Schließlich gehörte Island zum Dänischen Königreich und die dänische Esskultur hat das Land beeinflusst. Ein Beispiel hierfür ist das vínarbrauð, ein Blätterteiggebäck, das mit einer Vanillecreme gefüllt und mit leuchtend bunter Zuckerglasur verziert ist. Diese Art von Gebäck ist im englischsprachigen Raum als dänisches Gebäck bekannt. Blätterteigteilchen gibt es auch in Pistaziengeschmack und mit Pekannüssen. Ausgebackenes wie Donuts, Berliner oder Kleinur erfreuen sich auch großer Beliebtheit und sind in der Bäckerei immer sehr frisch. Die Hefeteigschnecken sind riesig und mit Schokolade oder braunen, rosafarbenen oder weißen Zuckerglasuren bestrichen.

In der Bäckerei bekommt man Kaffee und in der Kühltheke Getränke, Brotbelag (Butter, Käse, Streichkäse, Schinken, Marmelade) und Milchprodukte wie Skyr, Joghurt, Sahne und Milch

Der Konditormeister legt letzte Hand an. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-15__MG_8993_00003
Der Konditormeister legt letzte Hand an.