Kogga: Großartige Keramikkunst

Die zerbrechliche, vom Wind zerklüftete, isländische Natur im Close-Up bildet die Inspirationsquelle der bekanntesten Tonobjekte Kolbrún Björgólfsdóttirs.

Galerie Kogga in der Vesturgata, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-03__MG_7153_00171
Galerie Kogga in der Vesturgata

Kolbrún, oder mit Spitznamen, Kogga, studierte Kunst in Island, Dänemark und den Vereinigten Staaten. Sie gilt heute als die angesehenste Keramikkünstlerin des Landes – unserer Meinung nach völlig zurecht. So stehen ihre Arbeiten unter anderem in der Nationalgalerie (Lístasafn Íslands) und dem Reykjavík Art Museum. Aber auch international hat sie sich ihre Sporen verdient. So zieren ihre Arbeiten unter anderem auch das schwedische Kultusministerium, die schwedische Alfred Nobel Akademie, als auch das norwegische Königshaus.

Große, grüne Kugel von Kogga, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 02
Große, grüne Kugel von Kogga

Zu ihren bekanntesten Stücken gehören die in starkem Grün von Schwarz zerklüftete Tonobjekte. Eine kunstfertige Abbildung isländischer Moos-Lavalandschaften. Kolbrún arbeitet mit interessanten und innovativen Töpfertechniken und schafft so berührende Kunstobjekte, Schalen, Vasen, Becher und Leuchten. Kogga arbeitet vor allem mit basalen Formen wie der Kugel, dem Ei oder dem Kegel. Außer dem Grün verwendet sie des Öfteren eine Kombination von weiß mit blauen Farbpunkten und neuerdings auch einem erdigen Rot. Durch die Verwendung verschiedener Materialien, die auch sehr unterschiedliche optische und haptische Aspekte haben und die Strenge in der Farbwahl sind ihre Arbeiten einzigartig.

Kogga in ihrem Laden mit Werkstatt, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-03__MG_7232_00212
Kogga in ihrem Laden mit Werkstatt

“Wie meine Technik genau funktioniert, verrate ich nicht”, sagt Kogga freundlich lächelnd. “Nur soviel, es ist ein ziemlich komplizierter Prozess, da ich mit verschiendenen Materialien arbeite. Das bedeutet, da sich jedes Material im Brennofen und später auch beim Abkühlen anders verhält, man bis zum Schluss nie so genau weiß, wie erfolgreich man tatsächlich ist. So stehen in der isländischen Botschaft in Berlin fünf keramische Flaschen von mir. Sie stehen dort als Kunstobjekte an der Wand. Bei einem Empfang aber werden sie von der Wand geholt und schenkt man aus ihnen Wein. Gerade diese Flaschen sind durch ihre Form extrem schwer zu formen und zu brennen.”

Osterglocke in Kogga-Vase, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-03__MG_7225_00208
Osterglocke in Kogga-Vase

Koggas Werkstatt und Brennofen befindet sich hinter ihrem kleinen Laden in der Vesturgata (nur ein paar Schritte von der Stadtinformation getrennt). Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass man die Künstlerin selbst zu Gesicht bekommt. Sie erzählt auch gerne und gut gelaunt über ihre Arbeiten – aber, wie gesagt, nicht über das Wie.

“Wenn jemand ein Objekt kauft”, erzählt Kogga weiter und holt ein Kladdebuch aus ihrer Schublade, “dann bitte ich die Leute, ihren Namen und ihre Adresse in diesem Buch einzutragen. Ich finde es schön zu wissen, wo meine Sachen landen werden. Ich male mir auch immer gleich daneben, was die Leute gekauft haben, so weiß ich auch noch wer welches Objekt von mir besitzt.”