Hljómskálagarður – Park in der Innenstadt

Hinter der Brücke an der östlichen Seite des Sees Tjörnin befindet sich der älteste angelegte Park der Hauptstadt, der Hljómskálagarður. Hierfür wurde zunächst an der südlichen Seite des Sees ein Teil trocken gelegt, um eine Straße und Brücke zu bauen, den Skothúsvegur. Südlich davon wurde ein Ablagerungsplatz des Sees geschaffen. Damit war, nachdem erste Planungen für einen Park bereits im frühen 19. Jahrhundert entstanden, 1920 endlich der Grundstein für den Hljómskálagarður, den Pavillonpark, gelegt.

Hljómskálinn, der erste Konzertsaal des Landes, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2014-06-06_P1050309_00037
Hljómskálinn, der erste Konzertsaal des Landes, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Kommt man von der Innenstadt, steht gleich am Anfang des Parks ein weißes, achteckiges Gebäude. Hljómskálinn, nachdem der Park benannt wurde, wurde als Konzertsaal gebaut und 1923 fertiggestellt. Und zwar als allererster Konzertsaal in ganz Island! (Zum Vergleich: die Wiener Staatsoper wurde bereits 1869 mit der Premiere von Mozarts Don Giovanni eröffnet und hat über 2.000 Plätze). Steht man heute vor dem Gebäude, denkt man qua Größe eher an eine Musikschule mit ein paar Übungsräumen. Tatsächlich war hier auch zu Beginn eine Musikschule untergebracht. 1930 wurde an dieser Stelle eine Hochschule für Musik gegründet und Hljómskálinn beherbergt seit Bestehen die Reykjavík Brass Band.
Die ursprüngliche Idee war, dass bei schönem Wetter auf dem Dach des Gebäudes Konzerte stattfinden sollten.

1947 erhielt die Statue des romantischen Dichters und Nationalhelden Jónas Hallgrímsson, geschaffen von Einar Jónsson, einen Platz im Park.

Birkenallee im Hljómskálagarður, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2014-06-06_P1050360_00070
Birkenallee im Hljómskálagarður, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Davor aber, im Jahr 1931, wurde die erste Skulptur im öffentlichen Raum in Island überhaupt hier im Hljómskálagarður aufgestellt. Sie zeigt ein Selbstbildnis des  isländisch-dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen (1770–1844), der als einer der wichtigsten Vertreter des Goldenen Zeitalters in Dänemark galt und, auch war er Protestant, das Grabmonument für Pius VII. im Petersdom schuf. In Reykjavík ist beispielsweise das Taufbecken im Dom von ihm.

Die Frauenskulptur von Gunnfriður Jónsdóttir aus dem Jahr 1947 am anderen Ende des Parks trägt den Titel Á heimleið. Sie hat es sich ‚Auf ihrem Heimweg‘ erst mal gemütlich gemacht und genießt die Aussicht über den Tjörnin.

Schon 1914 wurden 400 Birken auf der gegenüberliegenden und der südlichen Seite des Sees gepflanzt. 1950 wurden auch im Hljómskálagarður Birken gepflanzt und wurde der Park 1956 neu gestaltet.

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