Drangar

Indie-Rock, elektro und akustisch, mal funky, mal getragen. Mit froher Wehmut – und immer mit viel Spaß an der Sache. Letzteres ist gleich vom ersten Ton an deutlich auf der ersten CD von Drangar. Die Mitglieder des Trios sind jeder für sich weltbekannt in Island und gehören zu den beliebtesten Musikern des Landes. Dass sie sich jetzt in Teilzeit (jeder unterhält auch noch mindestens ein anderes musikalisches Projekt) als Drangar zusammengefunden haben, ist ein Glücksfall.

Drangar live: Jónas Sig (li), Ómar Guðjóns, Mugison (re), ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2013-12-21__MG_1501_00039
Drangar live: Jónas Sig (li), Ómar Guðjóns, Mugison (re), ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Jónas Sig (Jónas Sigurðsson war schon vor Jahrzehnten ein Rockstar, der es zwischenzeitlich etwas langsamer angehen ließ. Meist singt und spielt er Gitarre. Bei Drangar sitzt er aber am Schlagzeug, was ihn vom Singen aber abhält.
Ómar Guðjóns (Ómar Guðjónssson) is der Gitarrist und Bassist des Trios. Meist spielt er Jazz (zum Beispiel mit AdHd), hier kann er mal so richtig losrocken.
Mugison (Örn Elías Guðmundsson), Synthesizer, Tasten, Gitarre ist mit seinem elektrischen Indierock auch international bekannt. Von ihm stammt unter anderem die Musik für die Literaturverfilmung Norderveen von Arnaldur Indriðason).

Zu guter Musik gehört auch eine schön gestaltete CD, Papierhülle und (isländisches) Textbuch, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2014-02-25_P1010564_00004
Zu guter Musik gehört auch eine schön gestaltete CD, Papierhülle und (isländisches) Textbuch, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Gefunden haben sich die drei durch einen Zufall. Jónas und Ómar tourten gerade gemeinsam durch Island, als sie mit einem kaputten Auto festsaßen und Mugison trafen. Nach einer gemeinsam Jam-Session stand für sie fest, das macht Spaß, da entsteht was. Danach waren sie Teil einer größeren Gruppe von Musikern, die den Sommer 2013 über auf einem Holzschiff, dass die ganze Insel umrundete fuhren und Konzerte spielte. Sie hatten also genug Zeit, um gemeinsam neues Material einzustudieren.

Mit viel Spaß und Engagement und wechselnden Instrumenten zugange: Drangar live. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2013-12-21__MG_1679_00134
Mit viel Spaß und Engagement und wechselnden Instrumenten zugange: Drangar live. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Alle Titel haben sie gemeinsam in zwei mehrtätigen Sessions komponiert. Die Texte sind schon vorher einzeln entstanden. Ein besonderer, kreativer Prozess für die drei, die ansonsten eher alleine komponieren. Sie spielen alle Instrumente selbst auf der CD – und auch auf ihren Konzerten. Der Spaß den die drei haben, überträgt sich sofort aufs Publikum. Sie wechseln sich im Gesang während der Lieder ab, jeder singt mal eine Strophe, sie geben einander Raum, genießen die gemeinsame Musik. Und die begeisterten Zuhörer genießen mit.
Nicht für nichts signieren die drei nach ihren Konzerten jede Menge neu erworbener CDs.

Diese Gefühlslage der frohen Wehmut trifft die isländische Seele im Innersten. Und das ist es wohl, was sie auch international soviel Aufmerksamkeit generieren lässt. Wer weiß, demnächst auch mit Drangar.