Als die ersten Menschen kamen
871±2 Landnámssýningin – Die Besiedlungsausstellung
Ein Vulkanausbruch wird zum Glücksfall für Archäologen. Einiges von dem, was die Lava unter sich begraben hat, lässt kaum noch Zweifel offen: Dort wo heute das Besiedlungsmuseum steht, haben sich wohl die ersten Siedler in Island niedergelassen.
Anhand von Lavaschichten lässt sich der Zeitpunkt der Besiedlung Islands auf den kurzen Zeitraum von 869 bis 873 n. Chr. einschränken, so ist die Ausstellung zu ihrem Namen gekommen.
Man geht davon aus, dass sich die ersten Siedler tatsächlich an dieser Stelle niedergelassen haben, an der man 2001 die Grundmauern eines Langhauses und einige Funde der ersten Siedler ausgegraben hat. In diesem Langhaus wohnten wahrscheinlich mehrere Familien mit ihren Haustieren unter einem Dach zusammen. Der Fund ist etwas Besonderes, da es in Island wenig Stein gab, mit dem gebaut werden konnte, weshalb archäologische Funde selten sind. Es gilt als gesichert, dass dieser Ort seit der ersten Besiedlung ständig bewohnt war.
In der Mitte des Museums kann man die Mauerreste sehen. Um die Mauerreste sind interaktiv ausgestattete Tafeln, Videobildschirme und Computeranimationen arrangiert, die das Leben der ersten Siedler eindrucksvoll erläutern. So werden Szenen aus dem täglichen Leben in kurzen Filmszenen nachgestellt und zum Leben erweckt. Um zu verdeutlichen, dass es sich dabei um geschichtliche Ereignisse handelt, tauchen die Figuren wie Geister in den Landschaften auf, wenn man in einem bestimmten Winkel vor den Bildschirmen steht. Wo sich die Ausführungen konkret auf die ausgegrabenen Funde beziehen, werden mit Hilfe von Lampen bestimmte Teile der Ausgrabungsstätte beleuchtet.
Zusätzliches Hintergrundwissen zur Besiedlung Islands, zu den Reisen der Wikinger, zur Herkunft der ersten Siedler kann man mit Touchscreens aktivieren, wodurch Filme, Grafiken, Audiofragmente aktiviert werden.
Ein kleiner Laden bietet Geschenke und Souvenirs.