Tina Bauer: Iceland – Lovely Home – Porträts deutscher Frauen in Island

Was bewegt deutsche Frauen nach Island zu ziehen und wie kommen sie hier zurecht? Die Journalistin Tina Bauer ging dieser Frage nach und hat in ihrem Buch die Lebensläufe von 14 Frauen, von Bäuerin bis Ärztin, von Reiseführerin bis zur Direktorin des Icelandic Art Center nachgezeichnet.

Die Autorin Tina Bauer, ©Sabine Burger/Alexander Schwarz/inreykjavik.is, 2013-08-20_Tina Bauer-3_00001-3
Die Autorin Tina Bauer,
©Sabine Burger/Alexander Schwarz/inreykjavik.is

„Das Stereotyp ist ja, dass Frauen vor allem wegen der Islandpferde hierherziehen. In meinem Buch habe ich aber die unterschiedlichsten Motive kennengelernt“, sagt die Journalistin und Fotografin Tina Bauer. “Es war mir wichtig, unterschiedliche Lebensläufe zu zeigen. Frauen zu zeigen, die den Mut hatten, in ein so zunächst unwirtlich anmutendes Land zu ziehen, die aber in Island etwas gefunden haben, was sie zum Bleiben animiert hat.”

Manche der hier vorgestellten Frauen, sind alleine hierher gekommen, manche haben sich in Deutschland in einen Isländer verliebt und sind mitgegangen. Viele von ihnen reden über die innere Ruhe, die sie hier gefunden haben, weg vom hektischen und lauten Deutschland.

Seite aus dem Buch von Tina Bauer: Iceland - Lovely Home, ©Sabine Burger/Alexander Schwarz/inreykjavik.is, 2013-10-27__MG_8198_00004-3
Seite aus dem Buch von Tina Bauer: Iceland – Lovely Home,
©Sabine Burger/Alexander Schwarz/inreykjavik.is

„Hier habe ich meine innere Ruhe gefunden“ ist tatsächlich ein Satz, der öfter fällt. Und natürlich geht es um die interkulturellen Unterschiede, mit denen die porträtierten Frauen verschieden umgehen. Deutsche sind halt nun mal, vor allem im Gegensatz zu Isländern eher organisiert, ordentlich, pünktlich. Mit der unorganisierten, mitunter chaotischen Art der Isländer muss man umzugehen lernen. Sie hat aber auch eine positive Seite, die von den Frauen auch immer wieder angesprochen wird: Die Spontaneität und der unbeugsame Wille, dass schon alles am Ende irgendwie gut kommt.

Ein wichtiger Aspekt für alle ist der hiesige Familienanschluss. Da wird dann auch deutlich, was es heißt, auf einer Insel zu leben und nicht einfach mal kurz zu seinen Freunden von früher oder zu seinen Eltern fahren zu können. Und da Isländer sehr familienorientiert sind, fällt dies naturgemäß vor allem denen schwerer, die keine Schwiegerfamilie (mehr) in Island haben.
Aber dem steht gegenüber, was das Land einem ansonsten zu bieten hat: Ein erfülltes Leben, ein gelebter Traum, weg vom Stress aus der alten Heimat, das Verbundensein mit der Natur.

In Tina Bauer: Iceland – Lovely Home stehen 14 Porträts deutscher Frauen in Island in Wort und Bild. ©Sabine Burger/Alexander Schwarz/inreykjavik.is, 2013-10-27__MG_8191_00001-3
In Tina Bauer: Iceland – Lovely Home stehen 14 Porträts deutscher Frauen in Island in Wort und Bild.
©Sabine Burger/Alexander Schwarz/inreykjavik.is

Tina Bauer porträtiert die 14 Frauen in dem schön gestalteten und den Text ansprechend mit Farbfotografie unterstützenden Buch pointiert und einfühlsam. Sie zeigt vor allem Frauen, die sich getraut haben. Die gegen Widerstände von außen und innen in Island leben, die ins kalte Wasser gesprungen sind, mit ihrer Biografie gebrochen oder diese einfach nur logisch weitergeführt haben. Die sich auf das Unbekannte eingelassen und das Abenteuer gesucht, aus den unterschiedlichsten Gründen einen neuen Lebensabschnitt begonnen haben. Ein Buch, das anregt, sich nicht unterkriegen zu lassen und seinen eigenen Weg zu gehen und das einen Eindruck über das Leben auf dieser Insel weit weg von der alten Heimat vermittelt.

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