Ein kleiner und intimer, architektonischer Schatz

Dómkirkjan – Dom

Dómkirkjan – Dom

Nachdem der Vulkanausbruch von 1783 ( das sogenannte Skaftárfeuer) und Erdbeben riesige Zerstörungen verursacht hatte, wurde 1785 beschlossen, den isländischen Bischofssitz von Skálholt nach Reykjavík zu verlegen.

Die Dómkirkjan kann sich auch nachts durchaus sehen lassen. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 09 10

Die Dómkirkjan kann sich auch nachts durchaus sehen lassen.

Daraufhin machte man sich an den Bau eines adäquaten Gotteshauses. Es wurden dänische Arbeiter angenommen und die Bauarbeiten begannen 1788, doch gingen diese nur sehr schleppend und mit zahlreichen Rückschlägen voran. 1796 schließlich wurde die Kirche eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt hatte Reykjavík nur etwa 300 Einwohner. Also passten alle Gläubigen in das eigentlich recht kleine Gotteshaus. Und so konnten damals auch ohne Probleme Bibliothek und Volksmuseum im Dachgeschoss untergebracht werden. Wiederholt mussten in den darauffolgenden Jahren Reparatur- und Renovierungsarbeiten durchgeführt werden, denn es bestand die Gefahr, dass Teile des Gebäudes sonst einstürzen würden.

Das kleine aber freundlich markante Türmchen der Dómkirkjan. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-05-03__MG_6976_00086

Das kleine, aber freundlich markante Türmchen der Dómkirkjan.

Zwischen 1847 und 1848 wurde die Kirche unter dem Architekten L.A. Winstrup in neoklassischem Stil dann eher neugebaut als renoviert (die technischen Zeichnungen des dänischen Königlichen Baumeisters A. Kirkerups für den ursprünglichen Bau waren einfach zu kompliziert). Außerdem wurde sie vergrößert und um eine Etage erhöht. Erneute, gründliche Reparaturarbeiten waren 1879 nötig. Während dieser Arbeiten erhielt die Kirche ihr heutiges Erscheinungsbild mit etwa 600 Sitzplätzen.

Die Bischofskirche wurde ursprünglich für 300 Gläubige ausgelegt und hatte ein Stockwerk weniger. Dómkirkjan, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, Island - Iceland 2009 09 10

Die Bischofskirche wurde ursprünglich für 300 Gläubige ausgelegt und hatte ein Stockwerk weniger.

Die Kirche wurde sehr schlicht und mit viel hell gestrichenem Holz gestaltet. Eine Balustrade, von der man ins mittlere Kirchenschiff hinunterblicken kann, unterteilt die beiden Seitenschiffe in ihrer Höhe. Das Mittelschiff ist mit goldenen Kronleuchtern und einer weißen Kassettendecke ausgestattet. Im Bereich des Altarraums sind die einzelnen Fächer mit einem leuchtenden Dunkelblau und goldenen Sternen verziert, wodurch über dem Altarraum ein Sternenhimmel zu schweben scheint.

Das Taufbecken im Altarraum besteht aus weißem Marmor, auf dem Darstellungen der Taufe Christi angebracht sind. Es stammt aus dem Jahr 1839 und ist ein Werk von Bertel Thorvaldsen (1770–1844), der in Dänemark und Italien lebte und arbeitete. Die Kanzel, deren dunkler Untergrund mit goldenen Ornamenten verziert ist, bildet den Übergang von Altarraum und Kirchenschiff. 1840 wurde am gegenüberliegenden Ende die Orgel angebracht. Die heutige Orgel wurde von dem Berliner Karl Schule gebaut und 1985 eingeweiht.

Blick zur Dómkirkjan vom Café Paris aus über den östlichen Rand des Austurvöllur. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, , IMG_5866__2009-07-18_18-36-22_aA

Blick zur Dómkirkjan vom Café Paris aus über den östlichen Rand des Austurvöllur.

Besucher können es meist nicht glauben, dass diese kleine Kirche der Dom von Reykjavík sein soll. Die Kirche ist auch immer noch Gemeindekirche einer Pfarrgemeinde. Auch bei Nicht-Mitgliedern der Gemeinde besonders beliebt sind die Konzerte, die in unregelmäßigen Abständen in der Kirche stattfinden.

Außerdem bildet ihre freundlich anmutende Architektur eine willkommene Kulisse für Sonnenanbeter und Kaffeehausbesucher auf dem Austurvöllur.

 

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