Laufabrauð ist eine Art Fladenbrot, das sehr dünn und knusprig in heißem Fett ausgebacken wird, dass es tatsächlich so zerbrechlich wie ein getrocknetes Laubblatt ist. Die Köstlichkeit stammt ursprünglich aus dem Norden des Landes, doch hat es sich inzwischen im ganzen Land durchgesetzt.

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Hänger mit einem Laufabrauðmuster, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Natürlich kann man es sich einfach machen und eine Schachtel Brotfladen im Supermarkt kaufen, doch ist gerade Laufabrauð eine willkommene Angelegenheit für Familien zusammenzukommen und gemeinsam zu backen. Der Teig aus Mehl, Milch, Butter, Zucker, Salz wird erst gründlich geknetet und danach superdünn ausgewellt. Dünn genug ist er dann, wenn man eine Zeitung durch den Teig lesen kann. Dann werden tellergroße Kreise ausgeschnitten und jeder Kreis erhält dreieckige Kerben, die umgeklappt werden können. Dadurch entsteht das für diese Spezialität typische  Muster. Echte Laufabrauð-Künstler können wundervoll komplizierte Verzierungen herstellen. Die Verzierungen ähneln Sternen, Schneeflocken oder sind ganz abstrakt. Denn da es auch ein Familienereignis ist, sehen nicht alle Brote am Schluss gleich aus.

Kuchentuch mit Laufabrauðmuster, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2013-12-06_IMG_0553_00003
Kuchentuch mit Laufabrauðmuster, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Inzwischen gibt es viele Hilfsmittel. Vorbereiteten Teig, den man im Supermarkt kaufen kann, oder einen kleinen Roller, der gleichmäßige Dreieckskerben in den Teig schnitzt. Dann braucht man nur noch selbst die einzelnen Dreiecke umzuklappen. Doch Traditionalisten schwören darauf, dass man die schönsten Dreiecke von Hand einschneidet.

Am besten ist es, wenn viele Hände die Brote verzieren. Die dünnen Fladen werden dann einzeln in heißem Fett ausgebacken. Das dauert auf jeder Seite nur ein paar Sekunden und danach lässt man sie auf Küchenkrepp abkühlen, nachdem sie zuvor noch einmal schön plattgedrückt wurden. Nach dem Abkühlen sind die Fladen knusprig und brüchig und müssen sehr sorgfältig und vorsichtig in Keksdosen aufbewahrt werden.

Wohl bekomms – Laufabrauð, Hangikjöt und Butter, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz, 2012-12-21_Laufabrauð_7_00005
Wohl bekomms – Laufabrauð, Hangikjöt und Butter, ©Sabine Burger, Alexander Schwarz

Normalerweise treffen sich die Familien Anfang Dezember, um Laufabrauð zu backen. Dieses wird dann traditionell zur Weihnachtszeit zu Hangikjöt (geräuchertem Lammfleisch) oder geräuchertem Schweinefleisch serviert. Es muss bis dahin also noch eine ganze Weile in der Schachtel ausharren.

Auch Designer und Künstler lassen sich von den Mustern inspirieren, die jeder hier mit Tradition, Kunsthandwerk und Weihnachtszeit verbindet.