Isländisches Jahrbuch und Mondkalender

Neben dem kirchlichen Kalender existierte in Island über Jahrhunderte hinweg ein isländisches Jahrbuch sowie ein Mondkalender. Die alten Monate wurden nach dem Mondkalender berechnet und unterteilten das Jahr in Sommer und Winter.

Der Mondkalender unterteilte das Jahr in 12 Monate von 30 Tagen (z. B. Þorri, Góa, Harpa), die sich im Vergleich zu den heute gebräuchlichen Monaten mit den Mondphasen im Datum immer ein wenig verschieben. Im Sommer wurden vier Zusatztage eingeschoben und alle 5–7 Jahre kam eine extra Woche hinzu, um die Verschiebungen mit dem Sonnenjahr auszugleichen. In Buchhandlungen bekommt man noch immer ein aktuelles Jahrbuch mit allen entsprechenden Angaben. Deshalb hat zum Beispiel der erste Sommertag (einer der wichtigsten Feiertage im Jahr) ein variables Datum, denn er beginnt mit dem ersten Tag des Monats Harpa. Jeder alte Monat beginnt an einem bestimmten Wochentag, im Monat Harpa ist es der Donnerstag. Folglich fallen der Beginn des Monats Harpa und der Sommeranfang auf den 1. Donnerstag nach dem 18. April.

Dem Jahrbuch zufolge wurde das Jahr in Winter und Sommer eingeteilt und das Alter von Menschen und Tieren wurde in Wintern gezählt. Ein Datum gab man mit der soundsovielten Woche im Sommer oder Winter an, die Wochentage trugen Namen der nordischen Götter (z. B. Óðin, Þór).