Was man im Urlaub für seine Gesundheit tun kann
Gesundes Island
Die Isländer sind sowieso davon überzeugt, dass Island eines der schönsten, besten (okay hier gibt es seit der Krise auch einige Zweifler) und gesündesten Länder der Welt ist. Doch muss man nicht gleich umziehen, um die Gesundheit zu fördern, auch bei einem Urlaub kann man sich Gutes tun und Wohltuendes mit nach Hause nehmen.
Obwohl Kräuterfrauen und Kräutermänner, die selbst verschiedene Pflanzen den Sommer über sammeln und daraus Tinkturen, Teemischungen und Salben herstellen, eine lange Tradition in Island haben, die von vielen gerne angenommen wird, scheint es als habe die Wirtschaftskrise den Bewohnern der Insel noch einmal einen Schubs in den Rücken gegeben, um doch einmal darüber nachzudenken, was das Land selbst zu bieten hat. Denn in den letzten Jahren sind einige Firmen mit einer Reihe Kosmetikprodukten auf den Markt gekommen, die sich die Kraft der einheimischen Pflanzenwelt zunutze machen, wie Villimey, Sóley, Purity Herbs, Anna Rósa, um nur ein paar wenige zu nennen. Deren Produkte findet man beispielsweise im DutyFree-Verkauf bei Icelandair oder auf dem Flughafen, beim Designladen Kraum oder in Apotheken und Reformhäusern. Über eine treue Kundschaft dürfen sich auch Kolbrún Björnsdóttir und ihr Team der Kräuterapotheke Jurtaapótek freuen, dort gibt es für zahlreiche Beschwerden von Bauchweh über Husten bis hin zu Klimakterium Tees, Pillen und Salben aus Kräutern, die dagegen gewachsen sind.
Und natürlich sind sich in Island alle sicher, dass natürliche Phänomene wie die frische Luft, das klare, reine Wasser, eine Diät, bei der regelmäßig Fisch auf den Tisch kommt und Algen als Snack verzehrt werden, sehr zuträglich sind. Daher findet man inzwischen Algen und diverse Sorten Meersalz auch nicht mehr nur versteckt in den Supermarktregalen oder im Kolaportið, wo es nur die Einheimischen finden, sondern auch prominent in den Souvenirshops.
Für besonders gesund halten die Einheimischen übrigens auch ihre heißen Quellen. Der Normalbürger genießt ein Bad im “heißen Topf”, wie man das hier nennt, ganz bequem im Schwimmbad um die Ecke. In den Ferien oder am Wochenende gehört ein heißer Topf auf jeden Fall mit zur Ausstattung eines Sommerhauses. Und wer es ganz luxuriös will, kann das Wellness-Bad Blaue Lagune auf der Reykjaneshalbinsel besuchen. Dort wird man jedoch vor allem Touristen finden, denn den Isländern sind die Preise dort inzwischen viel zu hoch. Doch egal wo, tatsächlich wirkt ein heißes Bad enorm entspannend und hinterher fühlt man sich ausgeruht und frisch zugleich.

Die Gesundheitswoche findet in Skálhoilt, einem historischen Bischofssitz, statt. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz
Auch die Stille und die unberührte Natur sind für viele ein wichtiger Faktor. Sowieso ist das Land ja sehr dünn besiedelt, man findet also immer einen Ort, an dem man in Ruhe die grandiose Landschaft genießen kann. Ein Beispiel wie dies zu nutzen ist, ist die Gesundheitswoche, bei der engagierte, anthroposophische Therapeuten an einem der geschichtsträchtigsten Orte Islands vom 6.–12.7.2014 ihren Gästen mit Therapien, Workshops, Lesungen und gesundem Essen, die Möglichkeit bieten, sich zu erholen. Die Ruhe und Stille ist, was Besuchern als Erstes auffällt. Doch das Land hat nach Meinung von Guðrún Garðarsdóttir, einer der Mitbegründerinnen der Gesundheitswoche, auch diese enorme Sprengkraft, die die Menschen dazu anstösst, außerhalb der gewohnten Pfade zu treten, sich durchzukämpfen und die eigenen Träume zu verwirklichen. Ein guter Ort, um unter der Mitternachtssonne Islands das Leben neu auszurichten.