Die alten Wikinger, ihre Geschichte und Sagas zu neuem Leben erweckt
Sögusafnið – das Saga Museum
Vier Jahre haben sie in ihrer eigenen Garage an den Figuren, der Kleidung, dem Schmuck, den Waffen und allen anderen Utensilien gearbeitet. Und das Ergebnis lässt sich sehen. Das Saga Museum, eine Familieninitiative, bietet viel mehr als nur ein paar Figuren in Lebensgröße.

Þorbjörg lítilvölva war eine Völvur, eine weise Frau mit hohem Status, die Schiksale vorhersagen konnte und um Rat gefragt wurde. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz
Zumal es sich nicht um Wachsfiguren, sondern um lebensgroße Figuren aus Kautschuk handelt, die wesentlich echter wirken. Sie sind verteilt auf 17 Installationen verschiedener historischer Ereignisse von der Landnahme Islands bis zur Reformation, die in der Hinrichtung des für Jahrhunderte letzten katholischen Bischofs in Island, Jón Arason am 7. November 1550, ihrem Höhepunkt fand und in Island das Ende des Mittelalters markiert.
Die Figuren aus Kautschuk wirken sehr lebensecht, was besonders bei den Hunden und Augen auffällt, und das ist kein Zufall. Das Kautschuk wurde auf tatsächlichen Menschen angebracht und dann geformt. Ein Video zeigt die Art und Weise der Herstellung im Laden des Museums.

Leifur Eirikson, der Mann der lange vor Kolumbus Amerika entdeckte. ©Sabine Burger, Alexander Schwarz
Die einzelnen Installationen sind liebevoll arrangiert, Tafeln auf isländisch und englisch erläutern kurz jede einzelne Szene. Mit dem Eintrittspreis gibt es aber auch ein Audioguide auf Deutsch (reiner Text ca. 35 Minuten), der sehr informativ durch das Museum führt.
Im Museumladen gibt es erfreulicherweise mehr als nur die üblichen Souvenirs. Hier wird der Nachdruck auf Kunsthandwerk gelegt, dass ansonsten nicht so einfach zu bekommen ist. Es lohnt sich, im Laden ein bisschen zu schnüffeln.
Außerdem können Kinder und Erwachsene in echte Wikingerkleidung über- und Wikingerhelme aufziehen, sich passende Wikingerwaffen aussuchen und sich selbst als Wikinger fotografieren.
Das Saga Museum befindet sich im selben Gebäude wie das hervorragende Restaurant Matur og Drykkur, dass gleichzeitig auch als Café (und Restaurant) für das Museum dient.