Das isländische Jazzquartett AdHd steht für musikalische Qualität, die sich jeglichem Schubladendenken entzieht. Die Freundschaft der Musiker untereinander führt zu einem Zusammenspiel und Klangbild das seinesgleichen sucht.
Jedes der Bandmitglieder für sich ist schon ein exzellenter Musiker. Spielen die vier gemeinsam geschieht etwas, was nur schwer zu beschreiben ist – aber umso besser hörbar. Magnús Trygvason Eliassen, Ómar Guðjónsson, David Þór Jónsson und Óskar Guðjónsson sind als Freunde eng miteinander verbunden. Das Cover-Foto des Albums des isländischen Fotografen Spessi bringt AdHd auf den Punkt. Vor (wie auf dem Foto) und nach jedem Konzert umarmen sich die vier backstage, stehen kurz beieinander, formen eine Einheit.
Und dies trägt sich durch die Musik – und noch mehr während ihrer Konzerte, die ein echtes Erlebnis sind. Die Freude, die die vier Musiker miteinander haben, wieviel Raum sie jedem einzelnen geben, wie liebevoll sie miteinander und ihrer Musik umgehen. Echte Männerfreundschaft im besten Sinn des Wortes umgesetzt in Leben und Musik.
Melancholische und frohe Melodielinien wechseln sich ab mit einfühlsamen Improvisationen. Schon ab den ersten Tönen wird deutlich, wie sehr diese Musik aus der Ruhe entsteht. Die sanften Klavierakkorde David Þórs zu Anfang (und später mit sphärischen, immer wieder neuen Klängen auf der guten alten Hammond-Orgel, auf Moogs-Synthesizern und Rhodes-Pianos), der immer sanftere Ton, den Ómar auf dem Tenorsaxofon manchmal eher haucht als bläst, Magnús, der mit seinem Schlagzeug subtil ganze Tonlandschaften kreiert und Ómar an der Gitarre, dessen Improvisationen nie Selbstzweck sind, sondern ein einfühlsames Weiterführen der jeweiligen musikalischen Erfahrungswelt.
Ohne Island ist der Sound von AdHd wahrscheinlich kaum zu verstehen. Die Verschmelzung der akustischen Instrumente mit den elektrischen Instrumenten und Effekten. Die Ruhe, die die Stücke ausstrahlen, auch geht es in den Soli manchmal recht gut zur Sache, scheinen direkt aus zerklüftetem, mossbedecktem Basaltboden aufzusteigen. Die acht Stücke auf dem Album bekommen von den Musikern alle Zeit sich zu entfalten, zu atmen, entdeckt zu werden – und bleiben dabei immer überraschend und frisch.
Ívar Ragnarsson beweist hier großes Gespür für den typischen AdHd-Sound. Sundlaugin Studio (das Schwimmbad Studio) wurde übrigens in den 1930er Jahren ursprünglich als Schwimmbad errichtet, 1999 von Sígur Rós als Proberaum und Studio umgebaut und gilt, seit es schließlich 2008 als kommerzielles Studio geöffnet wurde, als eines der besten in Island. Auch die CD AdHd 5 wurde wieder gemeinsam live im Studio eingespielt. Das macht die Musik von AdHd auch aus, deshalb klingen sie frisch und authentisch. Die Beziehung der Musiker untereinander, auf persönlicher wie auf musikalischer Ebene sind das Fundament ihrer musikalischen Reisen, die sie mit ihren Stücken jedesmal aufs Neue begehen und erleben.
Dies wird auch auf ihren Konzerten deutlich. Immer wieder wird Neues ausprobiert, kein Konzert gleicht dem andern – die Freude der Bandmitglieder am Spielen, am Erleben, am Entdecken bleibt ungebrochen und macht jedes Konzert von AdHd zu einem echten Live-Höhepunkt. Kein Wunder, dass sie in ihrer Heimat auch schon mal im größten Saal einer ausverkauften Harpa vor etwa 1.600 begeisterten Zuhörern spielen.
Die CD und das Vinyl-Album (und selbstverständlich auch die anderen CDs von AdHd 1 (2009), 2 (2011), 3 (2012), 4 (2012) können gerne bei uns bestellt werden. Die CDs jeweils für € 17, Vinyl (bisher nur AdHd 5, für € 25) zzgl. Porto- und Versandkosten). Schreiben Sie und einfach eine kurze Mail, wir melden uns dann so schnell wie möglich!)
